Kommentar
09:35 Uhr, 04.02.2016

Bondmarkt: Das sieht nicht gut aus

Die Rendite für 10-Year Treasuries hat gestern 9 Basispunkte abgegeben und sank auf ein 9-Monatstief bei 1,86%. Die hauptsächlichen Gründe für diesen Rückgang sind beim Ölpreisverfall und der Politik von EZB & BoJ zu suchen, welche zinshungrige Investoren in den Markt für US-Anleihen treibt.

Mir taugen die entstehenden Signale überhaupt nicht mehr, denn es schwingt immer mehr etwas unheimlich systemisches mit..

Stichwort Renditespread: Die angehängte Grafik stellt die Differenz zwischen 10Y USTs und 3-monatigen Bills dar. Es ist nicht nur das absolute Level des Spreads, sondern vor allem auch die Dynamik mit welcher er sich einengt. Nein, das sieht nicht gut aus, und erklärt auch die hundsmiserable Performance im Finanzsektor. Banken leihen am kurzen Ende und verleihen langfristig. Sollte der Spread weiter kollabieren, droht irgendwann die übliche Lehman-Geschichte und/oder Rezession.

In diesen Kontext passt auch ganz gut die Nikkei-Meldung, dass die geplante Auktion von 10Y JGBs durch das japanische Finanzministerium am Mittwoch wohl abgesagt werden wird. Sollte wirklich der Fall eintreten, dass aufgrund der Niedrigzinsen weniger JGBs emittiert werden, muss die BoJ in letzter Konsquenz am US-Markt aktiv werden um ihr QE-Programm am Leben zu halten – man kann sich ausmalen, welche Perspektive sich in diesem Fall für die amerikanische Zinskurve ergeben würde..

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3 Kommentare

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  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur

    Jon Stuart Mills sagt: "Excess demand for cash is excess supply of everything else." Solange es also Überkapazitäten gibt, werden Treasuries immer gefragt sein. Absolut sicher sind US-Anleihen nicht zuletzt deshalb, weil die Regierung jederzeit in der Lage ist überall auf der Welt das Geld einzutreiben, welches sie zur Tilgung ihrer Schulden benötigt.

    14:16 Uhr, 04.02.2016
  • whynot
    whynot

    Qualitätsanleihen sind allgemein gefragt, nicht nur die US Bonds. Man schaue sich nur den Bund-Future an der hat gestern ein neues Hoch um die 164 markiert. Also selbst dt. niedrigst verzinste Anleihen sind nach wie vor gefragt. Bei den US Bonds sollte man sich aber langsam fragen, ob bei einer US Staatsverschuldung, die gerade die 19 Billionen Marke überschritten hat, noch von Qualität auszugehen ist. Das sieht doch auch schon eher nach einer (weiteren) Blase aus.

    09:51 Uhr, 04.02.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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