Bolivien: Regierung stoppt Lithium-Abbau-Projekt
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La Paz/ Berlin (Godmode-Trader.de) - Boliviens Regierung hat ein deutsch-bolivianisches Gemeinschaftsprojekt zum Abbau von Lithium gestoppt. Wie die Nachrichtenagentur ABI berichtet, traf Präsident Evo Morales die Entscheidung per Dekret.
Einwohner der Stadt Potosi - dort hatte das Joint Venture zwischen dem bolivianischen Staatsunternehmen YLB und der baden-württembergischen Firma ACI Systems Alemania (ACISA) den Bau einer Fabrik für Fahrzeugbatterien und eine Lithiumhydroxid-Anlage geplant - protestieren seit Anfang Oktober gegen das Projekt. Die Bevölkerung befürchtete, nicht ausreichend von dem Projekt zu profitieren. Außerdem verbrauche der Abbau von Lithium viel Wasser, hieß es. Der Gouverneur des Potosi-Departments, Carlos Cejas, verkündete am Sonntag, den Stopp. Es wurde keine offzielle Begründung für die Entscheidung angegeben, aber Cejas beschuldigte „Agitatoren" von innen und außen, die die Entwicklung in der Region behindern würden.
Die Planungen zum Lithium-Abbau betreffen den Salzsee von Uyuní in der Region Potosí. Dort werden die größten Lithium-Vorkommen der Welt vermutet. Der Rohstoff wird unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt. Die Nachfrage nach Batteriemetallen wie Kobalt, Nickel und Lithium steigt rasant, da die Automobilindustrie immer mehr den Fokus aus Elektroautos setzt.
Das Joint Venture hatte zum Ziel, über einen Zeitraum von 70 Jahren, beginnend im Jahr 2022, bis zu 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr zu produzieren. Die Bundesregierung hatte die deutsche Industrie aufgefordert, Rohstoffe für Elektrobatterien zu sichern, um die Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten zu verringern.
Mehr als 80 Prozent des Lithiums sollten nach Deutschland exportiert werden, sagte Wolfgang Schmutz, CEO der ACI Group im vergangenen Dezember. Letztlich hat vor allem die Bereitschaft Deutschlands, Produktionsstätten im Land zu hochzuziehen, die Akzeptanz für das Joint Venture erhöht. Die bolivianische Regierung wollte mit dem Projekt Arbeitsplätze in einer armen Region des Andenlandes sichern.
Endlich entscheidet mal eine Regierung für die Bevölkerung und gegen die Ausbeutung und Vernichtung der Umwelt zum Nachteil der sogenannten 3.Welt-Länder. Die einzige Fixierung auf die E-Mobilität, sollte man sowieso auch in Frage stellen, so ökologisch, wie immer hervorgehoben wird, ist das auch nicht. Aber da die Umweltschäden ja nicht bei uns angerichtet werden interessiert es halt auch keinen. Wo bleibt denn da der Aufschrei der Umweltschützer und Grünen, deren Horizont scheinbar vor Afrika und Südamerika endet.