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20:55 Uhr, 28.06.2025

Rekordhochs: Trump feiert sich auf Truth Social!

Die Kursgewinne am US-Aktienmarkt könnten US-Präsident Donald Trump dazu ermutigen, in der Handelspolitik wieder aggressiver zu werden.

US-Präsident Donald Trump hat sich auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social dafür gefeiert, dass S&P 500 und Nasdaq Composite am Freitag neue Rekordhochs erreicht haben.

"S&P 500, Nasdaq Composite erreichen Rekordhochs unter Trump", stand in einem Bild, das der US-Präsident am Samstag deutscher Zeit postete und auf dem Trump mit geballten Fäusten vor Kursverläufen der US-Indizes zu sehen war.

https://truthsocial.com/@realDonaldTrump

Am Freitagabend hatte Trump allerdings kurzzeitig noch einmal selbst für Sorgenfalten und einen kleinen Intraday-Kursrutsch an der Wall Street gesorgt, als der Präsident ebenfalls über Truth Social ankündigte, dass die Handelsgespräche mit Kanada ausgesetzt werden, weil in dem Land künftig eine Steuer auf Digitaldienstleistungen gilt, die vor allem die großen US-Technologiekonzerne treffen wird.

Auf Truth Social schrieb Trump: "Wir wurden soeben darüber informiert, dass Kanada – ein Land, mit dem der HANDEL äußerst schwierig ist, auch weil es seit Jahren von unseren Farmern Zölle von bis zu 400 % auf Milchprodukte erhebt – nun angekündigt hat, eine Digitalsteuer auf amerikanische Technologieunternehmen einzuführen. Dies stellt einen direkten und unverhohlenen Angriff auf unser Land dar. Sie kopieren damit offenbar die Europäische Union, die die gleiche Maßnahme ergriffen hat und sich derzeit ebenfalls in Gesprächen mit uns befindet. Aufgrund dieser ungeheuerlichen Steuer beenden wir hiermit mit sofortiger Wirkung ALLE Handelsgespräche mit Kanada. Innerhalb der nächsten sieben Tage werden wir Kanada über die Höhe der Zölle informieren, die es künftig für den Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika zahlen wird. Danke für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit!"

Quelle: https://truthsocial.com/@realDonaldTrump

Dass Trump die Steuer jetzt zum Thema macht, ist insofern überraschend, als die neue Steuer auf Digitaldienstleistungen bereits vor einigen Monaten beschlossen wurde und schon am kommenden Montag in Kraft treten wird.

Anders als mit Kanada scheinen die Verhandlungen mit Europa unterdessen gut zu laufen, obwohl auch hier die Einführung einer Steuer auf Digitaldienstleistungen als Vergeltungsmaßnahme für die US-Zölle diskutiert wird. Wie Bloomberg am Freitag berichtete, könnte ein Handelsdeal zwischen den USA und der EU bereits vor dem Ablauf der von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist am 9. Juli, ab der die reziproken Zölle wieder in ihrer ursprünglichen Höhe gelten sollen, verkündet werden. Vor allem Autowerte profitierten am Freitagabend von der Aussicht auf einen Handelsdeal.

Unterdessen haben die neuen Rekordhochs am US-Aktienmarkt und Trumps Ankündigung, die Gespräche mit Kanada zu beenden, Befürchtungen geweckt, dass die neuen Allzeithochs den US-Präsidenten wieder zu einer aggressiveren Handelspolitik animieren könnten. Nachdem seine reziproken Zölle im April einen dramatischen Kursrutsch ausgelöst hatten, war Trump nach einer Woche zurückgerudert und hatte angekündigt, die eigentlich angekündigten Zollsätze für alle Länder außer China für eine Übergangsfrist von 90 Tagen (die am 9. Juli ausläuft) auf pauschal 10 % zu reduzieren. Nun könnten die Kursgewinne Trump wieder zu einer konfrontativeren Herangehensweise ermutigen,

Fazit: Die nächsten beiden Wochen werden spannend. Während die USA sich mit China offenbar inzwischen mehr oder wenig einig sind, könnte laut Bloomberg auch bald eine Einigung mit Europa verkündet werden. Auf Kanada hat Trump unterdessen den Druck am Freitag noch einmal deutlich erhöht. Dass mit sämtlichen Handelspartnern bis zum 9. Juli eine Einigung erzielt wird, ist so gut wie unmöglich. Trump und sein Finanzminister Scott Bessent haben zuletzt aber angedeutet, dass der 9. Juli keine feste Frist ist und vielleicht bis dahin nur Deals mit den wichtigsten Handelspartnern angestrebt werden. Die neuen Rekordstände am US-Aktienmarkt könnten Trump aber möglicherweise dazu animieren, in Zollfragen wieder aggressiver aufzutreten.

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