Börsianer verteilen Vorschusslorbeeren
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"Let it snow!" singt dieser Tage niemand mehr. Auch wenn es eines der meistverkauften Lieder weltweit ist . viele haben die Nase gestrichen voll von all dem Schnee, der da ständig auf uns herabrieselt. So schön die verschneiten Winterlandschaften auch sein mögen, die meisten haben ganz andere Sorgen: Schlecht geräumte Straßen, verspätete Züge, Flugausfälle und allerorten klagen die Händler, Geschenke und Weihnachtsgänse womöglich nicht mehr rechtzeitig zum Heiligen Abend beschaffen bzw. liefern zu können. Und schon macht sich mancher Börsianer Sorgen um die Folgen für das heimische Wirtschaftswachstum. Allen voran hat das Schneechaos einen dämpfenden Effekt auf das aktuelle Wohlbefinden von Pendlern, Postboten und Brummi- Fahrern, vermutlich jedoch nicht so sehr auf das Bruttoinlandsprodukt. Denn sinkende Umsätze und Verluste mancher Branchen werden beispielsweise durch höhere Kosten für Heizung, Streusalz usw. wieder wettgemacht - allerdings fallen derlei Gewinne dem schneegeplagten Marktteilnehmer natürlich noch nicht sofort ins Auge und werden daher zunächst unterschätzt. An den Börsenkursen lassen sich die Gewinner und Verlierer der Wetterkapriolen immerhin bereits ablesen: Die Kurse von Streusalzlieferanten oder Winterreifen- herstellern konnten in den letzten Tagen kräftig zulegen, während die Aktien von Fluggesellschaften an Wert einbüßten.
Die Schneemassen konnten den deutschen Leitindex derweil nicht von seiner Klettertour abbringen: Vor allem dank der letzten portfoliotechnischen Schönheitskorrekturen der Vermögensverwalter in einem dünnen Liquiditätsumfeld konnte er so kurz vor Weihnachten gar auf ein Zweieinhalbjahreshoch marschieren. Nicht zuletzt gefiel den Akteuren auch die Bekräftigung Chinas, Europa weiterhin unterstützen zu wollen. Der DAX, der sich in der europäischen Schuldenkrise ohnehin als sicherer Hafen empfohlen hat, ließ sich von den eifrigen Rating-Agenturen hingegen nicht aus der Fassung bringen. Dabei warteten sie fast täglich mit einer Bonitätsherabstufung eines europäischen Mitgliedsstaates oder einer Warnung vor selbiger auf.
Auch die heimischen Profi-Anleger lassen sich von den Schwarzmalereien der Rating-Agenturen nicht mehr verschrecken. Sie bleiben in der letzten Erhebung dieses Jahres ihrer Linie treu: Unser Bull/Bear-Index notiert unverändert - deutlich über seinem Zwölfmonatsdurchschnitt. Einzig zwei Prozent der vormals neutral Orientierten haben sich noch einmal aus der Deckung gewagt und schließen sich zu jeweils einem Prozent dem Bullen- bzw. dem Bärenlager an. Entscheidend: Die Akteure haben nun kurz vor Schluss keine Gewinne mehr mitgenommen, sondern gehen optimistisch positioniert ins neue Jahr. Ganz offensichtlich wollen sie verhindern, dass der DAX ihnen gleich im Januar schon davon läuft.
Sicherlich wird der heimische Leitindex auch nächstes Jahr erste Wahl innerhalb der Eurozone sein. Und sicherlich werden Aktien weiterhin von der üppigen Liquidität, die durch die Notenbanken verursacht wird, begünstigt. Aber die Marktteilnehmer haben schon viele Vorschusslorbeeren verteilt und sind gewappnet für weitere Kursgewinne in 2011. Kursziele von 8.000 oder 9.000 Punkten geistern durch die Handelssäle. Doch so selbstverständlich wird sich der Aufwärtstrend nicht fortschreiben lassen können. Frohe Weihnachten!
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