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13:51 Uhr, 05.06.2018

Bloomberg: USA flehen OPEC um mehr Öl an

Washington soll Saudi-Arabien und weitere OPEC-Mitglieder um höhere Fördermengen gebeten haben. Grund seien die hohen Ölpreise. Die Ölpreise gerieten nach der Meldung unter Druck.

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Washington/ Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Dienstag den tiefsten Stand seit etwa einem Monat erreicht. Gegen Mittag kostete ein Barrel Brent 74,33 US-Dollar. Das war fast ein Dollar weniger als am Montag. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, der den USA versuchte Einflussnahme auf das Angebot des Ölkartells OPEC attestiert. Demnach hatte Washington Saudi-Arabien und weiteren OPEC-Mitglieder um höhere Fördermengen gebeten. Es soll sich um eine Anhebung der Produktion um etwa eine Mio. Barrel je Tag handeln. Hintergrund seien die hohen Ölpreise. US-Präsident Trump hatte bereits im April öffentlich den starken Preisanstieg verdammt und die OPEC dafür verantwortlich gemacht.

Dabei hat der größte Förderer Saudi-Arabien laut einer Bloomberg-Umfrage seine Produktion im Mai bereits angehoben. Der größte OPEC-Produzent förderte erstmals seit Oktober 2017 wieder mehr als 10 Mio. Barrel pro Tag und im Vergleich zum Vormonat gut 100.000 Barrel/Tag mehr. Allerdings wird der Überschuss wohl im Land selbst benötigt. Laut den Analysten der Commerzbank erhöht Riad aufgrund eines höheren Eigenbedarfs während der Sommermonate jedes Jahr seine Produktion. Auch im letzten Jahr habe die Fördermenge Saudi-Arabiens zwischen Juni und Oktober bei gut 10 Mio. Barrel pro Tag gelegen. „Dass die 10 Millionen-Marke in diesem Jahr schon einen Monat früher erreicht wurde, kann ein Indiz für ein zaghaftes Umsteuern in der Förderpolitik sein, etwa um die Ausfälle in Venezuela auszugleichen“, urteilten die Analysten.

Die Bloomberg-Umfrage zeigt unterdessen, dass das OPEC-Angebot derzeit nicht ausreicht, um die Nachfrage nach Rohöl zu decken. Danach lag die OPEC-Rohölproduktion im Mai unverändert bei 31,9 Mio. Barrel pro Tag. Die Nachfrage liegt deutlich höher. „Die Umfrage von Bloomberg bestätigt somit die Notwendigkeit einer Anhebung der Fördermenge im zweiten Halbjahr“, schrieb die Commerzbank.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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