Kommentar
09:22 Uhr, 19.12.2017

BITCOIN - Weniger extrem als viele denken

In vielerlei Hinsicht reichen Superlative schon gar nicht mehr aus, um Bitcoin und andere Kryptowährungen zu beschreiben. In einem Aspekt wird aber gern übertrieben.

Erwähnte Instrumente

Inzwischen kennen wir alle die Stories von den frühen Bitcoin-Enthusiasten, die Bitcoin kauften oder selbst schürften, als die Währung noch weniger als 1 USD kostete. Heute steht die Währung bei mehr als 15.000 USD. Eine hübsche Rendite.

Es sind genau diese Stories, die Anleger immer noch animieren, ihr Geld in Kryptowährungen zu stecken. Jeder will diese Erfolgsgeschichte haben. Es ist wie ein Lottoticket. Die Wahrscheinlichkeit eines Millionengewinns erscheint jedoch viel höher. Man muss sich ja nur die Performance des letzten Jahres ansehen.

Viele Anleger sind der Überzeugung, dass sich die Performance der vergangenen Monate noch einmal wiederholen lässt und der Bitcoin Preis auf 180.000 oder gar 1 Mio. USD steigen wird. Ob es so kommt? Wer weiß das schon. Vielleicht stehen Bitcoin in einem Jahr auch wieder bei 1 USD. Das Top zu timen habe ich persönlich aufgegeben.

Möglich ist wirklich alles. Eine weitere Vervielfachung des Preises hängt aber vor allem davon ab, wer inzwischen schon investiert ist und wer nicht. Viele warten immer noch auf ETFs, um überhaupt teilhaben zu können. Natürlich kann man an entsprechenden Börsen Kryptowährungen handeln, doch nicht jeder tut das.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es noch einmal eine Aufwärtsbewegung gibt, wenn ETFs auf den Markt kommen. Auch im Vergleich zur Dotcom-Blase haben Kryptowährungen vielleicht noch etwas Luft nach oben. Timing ist schwierig. Vielleicht sind wir schon in den letzten Zügen der Euphorie, vielleicht aber auch erst in Jahr 1. Die Dotcom-Blase baute sich über 3 Jahre auf.

Eine Trendwende vorherzusagen ist fast unmöglich. Immerhin gibt es ein Indiz, dass wir das Top noch nicht gesehen haben müssen. Grafik 1 zeigt dazu den Preisverlauf und die dazugehörige historische Volatilität von Bitcoin. Die erwartete Schwankungsbreite liegt zwar mit der Spanne von 50-150 % seit Juli 2017 auf hohem Niveau, aber bei weitem nicht auf einem extremen Level.

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Wesentliche Tops wurden in der Vergangenheit von Volatilitätsspitzen von mehr als 200 % begleitet. Die folgenden Korrekturen hatten es mit 80-90 % in sich. Davon kann derzeit noch keine Rede sein. Bitcoins sind volatil, doch im Vergleich zur eigenen Historie ist das Niveau alles andere als extrem.

Im Vergleich zum Aktienmarkt ist die Schwankungsbreite freilich blanker Wahnsinn. Grafik 2 zeigt den Vergleich des S&P 500 Volatilitätsindex VIX mit der Bitcoin-Volatilität. Letztere spielt in einer ganz eigenen Liga. Da können einem durchaus wieder Superlative in den Sinn kommen.

BITCOIN-Weniger-extrem-als-viele-denken-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2

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17 Kommentare

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  • tsutsumi
    tsutsumi

    Die Volatilität zu betrachten hilft beim Bitcoin nicht unbedingt weiter. Die Tops vergangener Jahre korrelieren mit einem Engpass im Netzwerkdurchsatz (NVT Ratio).

    13:38 Uhr, 21.12. 2017
  • satyrsabra
    satyrsabra

    Zum Thema Bitcoin, die Infrastruktur für eine Zockermanie ist ein Verbrechen an der Menscheit!!

    33Terrawattstunden,mehr als Volkswirtschaften wie Marokko oder Nigeria an Jahresenergie verbrauchen,die aus Kohlekraftwerken stammen. Leute wir haben die riesen Herausforderung des Klimawandels, der Armut(hier Energie) in weiten teilen des kontinents. Für mich ist das ein Verbrechen und ich werde stutzig das keine Regierung,Uno die Zentralbanken auffordert dies zu verbieten. Ich habe nichts gegen Zockerei aber dafür gibts Kasinos.

    Wenn diese Bitcoinblase platzt,was dramatische AUswirkungen auf den Aktienmarkt hat, werden wieder Staaten einspringen diese Schuldner herauszureißen. Für mich ist das pervers.

    15:25 Uhr, 19.12. 2017
    3 Antworten anzeigen
  • Cortez
    Cortez

    test

    13:13 Uhr, 19.12. 2017
  • 1 Antwort anzeigen
  • Chris_S
    Chris_S

    Andre hat hier neulich einen ETN auf Etheurm vorgestellt - vom gleichen Anbieter gibt es auch einen ETN auf Bitcoin...

    https://www.godmode-trader.de/...

    https://www.godmode-trader.de/...

    12:02 Uhr, 19.12. 2017
  • 1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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