Analysteneinschätzung
16:03 Uhr, 24.05.2016

Bei Evonik läuft es nicht mehr rund

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Evonik angesichts des Ausstiegs des Großaktionärs CVC auf „Buy“ mit einem Kursziel von 36 Euro belassen.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ausstieg des Großaktionärs CVC Capital Partners hat am Dienstag die Papiere von Evonik belastet. Der Kurs rutschte zeitweise so tief wie seit Anfang April nicht mehr. Die Beteiligungsgesellschaft veräußerte ihr restliches Evonik-Aktienpaket von rund 4,2 Prozent, wie aus Mitteilungen der beteiligten Banken hervorgeht. Der Preis soll bei 25,50 Euro je Anteil gelegen haben.

Für das Bankhaus Metzler kommt vor allem der Zeitpunkt des Ausstiegs unerwartet. „Es war klar, dass CVC aussteigen will. Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie zu einem Kurs unter 30 Euro verkaufen", so Analyst Lars Hettche. Als negatives Signal will er dies aber nicht werten. Laut dem Experten war auch die Übernahme des Spezialadditiv-Geschäfts des US-Konkurrenten Air Products and Chemicals zu teuer. Insgesamt laufe es bei Evonik nicht mehr so rund wie noch vor einem Jahr. „Evonik setzt sich in der europäischen Chemiebranche ganz klar negativ ab“, sagt der Metzler-Analyst. So habe sich das vor einem Jahr noch boomende Geschäft mit dem Tierfuttereiweiß Methionin abgeschwächt. Für das Gesamtjahr erwartet Evonik weniger Umsatz und Gewinn. Auch im Geschäft mit Saugstoffen für Windeln und dem in der Kautschukproduktion verwendeten Gas Butadien läuft es nicht gut.

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Evonik angesichts des Ausstiegs des Großaktionärs CVC auf „Buy“ mit einem Kursziel von 36 Euro belassen. Die Experten bleiben gegenüber Evonik positiv eingestellt: Die RAG bleibe nun der einzige Großaktionär und habe kürzlich seinen langfristigen Ansatz bekräftigt. Evonik sollte Dank seiner Innovationskraft weiterhin nachhaltig wachsen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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