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09:20 Uhr, 14.04.2022

Begrenzte Verlustverrechnung: Sind Dynamic Portfolio Swaps die (einzige) Lösung?

Verluste aus Termingeschäften können nur noch bis 20.000 Euro pro Jahr mit Gewinnen aus Termingeschäften verrechnet werden. Eine schnelle rechtliche Änderung ist nicht zu erwarten. Die innovative Lösung eines CFD-Brokers steht deshalb aktuell bei vielen Tradern im Fokus.

Die eingeschränkte Verlustverrechnung bei Termingeschäften sorgt bei vielen Tradern und Anlegern, die regelmäßig Derivate einsetzen, für tiefe Sorgenfalten. Denn im Extremfall kann es nicht nur passieren, dass die Steuerlast deutlich steigt, sondern auch (und davon sind vor allem Heavy Trader betroffen), dass die Steuerlast sogar größer als der Gewinn ausfällt und damit das Trading insgesamt schlicht nicht mehr profitabel ist.

Was die eingeschränkte Verlustverrechnung im Detail bedeutet, hat mein Kollege Daniel Kühn in mehreren Artikeln ausführlich erläutert (siehe: Verlustverrechnung bei Termingeschäften / Der Steuerhammer für Anleger). Jeder aktive Trader und Anleger sollte sich mit diesem Thema auseinandersetzen und prüfen, welche Auswirkungen die eingeschränkte Verlustverrechnung auf den eigenen Handel hat.

Dass die neue Regelung bald wieder aufgehoben wird, ist leider nicht zu erwarten:

  • Der Gesetzgeber (Bundestag/Bundesrat) könnte die eingeschränkte Verlustverrechnung bei Termingeschäften durch ein Gesetz wieder aufheben. Dass dies tatsächlich in nächster Zeit geschieht, ist aber unwahrscheinlich. Auch die FDP, die dem Thema unter den Regierungsparteien wohl am ehesten zugeneigt sein dürfte, ist hier zuletzt nicht durch Initiativen aufgefallen. Im Koalitionsvertrag tauchte das Thema nicht auf.
  • Die neue Regelung ist nach Einschätzung vieler Experten verfassungswidrig, weil sie sogar dazu führen kann, dass eine Steuerpflicht auftritt, obwohl überhaupt kein Gewinn erzielt wurde. Mut macht auch eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 04. Juni 2021 (VIII R 11/18) zur eingeschränkten Verlustverrechnung bei Aktien. Der BFH hält die Regel, wonach Verluste aus der Veräußerung von Aktien nur mit Gewinnen aus der Veräußerung von Aktien und nicht mit sonstigen positiven Einkünften aus Kapitalvermögen verrechnet werden dürfen, für verfassungswidrig und hat die Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Gerichte bei der eingeschränkten Verlustverrechnung von Termingeschäften irgendwann zu einer ganz ähnlichen Einschätzung gelangen werden. Allerdings könnte dies viele Jahre dauern, wie ähnliche Verfahren aus der Vergangenheit zeigen. Eine schnelle Lösung ist also auch von juristischer Seite nicht zu erwarten.

Da eine schnelle Lösung durch den Gesetzgeber oder die Gerichte nicht zu erwarten ist, rückt in den Vordergrund, was Trader und Anleger selbst tun können, um ihre steuerliche Situation möglicherweise zu optimieren. Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist ein neues Trading-Produkt, das der CFD-Broker CMC Markets speziell mit Blick auf die Situation deutscher Trader entwickelt hat.

Das alternative Trading-Produkt nennt sich Dynamic Portfolio Swap ("DPS").

Das neue Produkt ist vor allem als Alternative zum CFD-Trading zu sehen. Tradingtechnisch ändert sich gegenüber dem "normalen CFD-Trading" nur sehr wenig. Der DPS ist eine "Hülle", die sich um ein Portfolio aus synthetischen Handelspositionen legt. Hierfür wird auch der Begriff "Portfolio Wrapper" verwendet. Der Trader handelt weiter wie gewohnt, er merkt bis auf eine Kleinigkeit nichts davon, innerhalb des DPS zu handeln. Das "Feeling" und die Trading-Oberfläche von CMC sind praktisch identisch zum CFD-Trading, ebenso die Handelsgebühren.

Der wichtige Unterschied zum normalen CFD-Trading besteht darin, dass die einzelnen synthetischen Positionen "innerhalb des DPS unrealisiert gebündelt" werden, wie CMC Markets auf seiner Website schreibt. Ein "realisierter" Gewinn (der dann auch zur Berechnung und Abführung von Abgeltungsteuer führt) tritt laut CMC Markets erst zum sogenannten Realisierungszeitpunkt auf.

Innerhalb des DPS-Zeitraums sieht man als Trader eine "unrealisierte" Netto-Gewinn- und Verlustrechnung ("Portfolio Swap Gewinn" auf der Plattform), die bereits schon geschlossene UND offene synthetische Positionen bündelt. Beim "Realisierungsevent" werden alle synthetischen Positionen innerhalb des DPS bewertet, der Nettowert des DPS berechnet und die Abgeltungsteuer abgeführt. Dies kann per Knopfdruck manuell durch den Trader ausgelöst werden bzw. geschieht am 31. Dezember eines Jahres automatisch.

Zur steuerlichen Behandlung des DPS schreibt CMC Markets auf seiner Website:

"Die für den DPS geltenden deutschen Steuervorschriften sind komplex und müssen auf der Grundlage der persönlichen Umstände des Anlegers geprüft werden. In Deutschland wurden durch § 20 Abs. 6 Satz 5 Einkommensteuergesetz (EStG) vor kurzem neue Verlustverrechnungsbeschränkungen für deutsche Privatpersonen eingeführt, die erhebliche Auswirkungen auf die steuerlichen Folgen von Investitionen in Derivate für deutsche Privatpersonen haben. In dieser Hinsicht könnte der Handel mit DPS anders eingeordnet werden als der Handel mit CFDs, dennoch wird Anlegern dringend empfohlen, ihren eigenen steuerlichen Rat einzuholen.

Anleger müssen berücksichtigen, dass es sich bei DPS um ein neues Produkt für Privatpersonen handelt und CMC keinerlei Steuerberatung für Kunden leistet. CMC Markets übernimmt keine Verantwortung oder Haftung für eine bestimmte steuerliche Behandlung des DPS für deutsche Privatpersonen. Die hier enthaltenen Informationen stellen keine steuerliche Beratung oder Dienstleistung dar und können eine individuelle Beratung durch deutsche Steuerberater oder Steueranwälte nicht ersetzen. Anlegern wird dringend empfohlen, ihren eigenen Steuerberater zu konsultieren und eigenen steuerlichen Rat hinsichtlich der steuerlichen Behandlung des DPS und der Anwendbarkeit der neuen deutschen Verlustverrechnungsbeschränkungen gemäß § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG im Zusammenhang mit DPS einzuholen."

Tipp: Am 03. Mai 2022 stellt Harald Weygand in einem kostenlosen Webinar in Zusammenarbeit mit CMC Markets seine Projektionsziele für DAX und Dow Jones vor und präsentiert einige mittelfristig attraktive Aktien. Harald Weygand ist Head of Trading bei GodmodeTrader und Guidants. Mit von der Partie ist auch Johannes Rücker, Head of Sales and Relationship Management Germany & Austria bei CMC Markets. Johannes Rücker zeigt Ihnen, wie Sie die vorgestellten Indizes und Aktien effektiv handeln können und geht dabei auch auf Dynamic Portfolio Swaps ein. Verpassen Sie nicht die Chance, Ihre Fragen zu Markt und Handelsmöglichkeiten im Webinar zu stellen. Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung!

Hinweis: Alle in diesem Artikel gemachten Angaben sind ohne Gewähr. Bei steuerlichen Themen ist es empfehlenswert, dass sich betroffene Trader und Anleger individuellen Rat bei einem Steuerberater einholen. Außerdem sollten natürlich auch die Informationsangebote des Brokers genutzt werden.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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