BayernLB will bei Fusion mit WestLB den großen Bruder spielen
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München (BoerseGo.de) – Im Falle einer Fusion von BayernLB und WestLB schlagen die Münchner keine leisen Töne an. Der Vorstandschef der BayernLB, Gerd Häusler, sieht sein Haus bei einer möglichen Fusion mit der WestLB als die führende Kraft. "Wenn Sie die wichtigsten Kennzahlen betrachten, ist die BayernLB der größere Partner", sagte derBankchef der Süddeutschen Zeitung. Vorteile habe die BayernLB auch im Mittelstandsgeschäft und bei den Privatkunden, die von der Direktbank DKB betreut werden.
Die BayernLB hat eine mögliche Fusion mit der WestLB offenbar schon seit Monaten im Visier. "Ich habe schon vor meinen Amtsantritt darüber nachgedacht, ob alternativ eine Fusion sinnvoll sein kann", sagte Häusler. Von ihm ging offenbar auch die Initiative zu den Verhandlungen aus. Man stehe bei den Gesprächen keinesfalls erst am Anfang, hieß es in Regierungskreisen. Die Eigner forcieren eine Fusion, um ihre angeschlagenen Häuser zu konsolidieren. Ob es tatsächlich zu einer Fusion kommt, hängt Häusler zufolge allein davon ab, ob sie ökonomisch sinnvoll ist.
Die EU-Kommission hatte am Dienstag Bedenken gegen eine mögliche Fusion geäußert. "Angesichts der Tatsache, dass beide Banken sich in einem Restrukturierungsprozess befinden, führt eine Fusion nicht automatisch zur Wiederherstellung ihrer langfristigen Lebensfähigkeit", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Entscheidend sei, dass die Institute langfristig auf eigenen Beinen stehen könnten, Lasten fair verteilt würden und der Wettbewerb so wenig wie nötig eingeschränkt werde.
Unterdessen wurde bekannt, dass ein Zusammenschluss der Landesbank zu massiven Arbeitsplatzabbau führen könnte. Eine Fusion der Landesbanken BayernLB und WestLB würde zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen. Daran ließ WestLB-Chef Dietrich Voigtländer im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Mittwoch wenig Zweifel. "Wir werden uns daran messen lassen, ob es gelingt, 25 Prozent der gemeinsamen Kosten innerhalb von 24 Monaten einzusparen", sagte er. Die BayernLB beschäftigt 10.800, die WestLB 5.000 Mitarbeiter. Voigtländer schloss nicht aus, dass der Hauptsitz der neuen Bank München sein wird.
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