BayernLB hat ein neues Sorgenkind
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München(BoerseGo.de) – Nachdem die BayernLB im ersten Quartal des Jahres 2010 wieder satte Gewinne verzeichnen konnte, ist die Landesbank im Jahresviertel zwischen April und Juni operativ wegen einer erhöhten Risikovorsorge für faule Kredite erneut in die roten Zahlen gerutscht. Das Minus betrug 84 Millionen Euro nach einem Plus von 504 Millionen in den ersten drei Monaten, wie die BayernLB am Montag mitteilte.
Nach dem Milliardenverlust durch das Finanz-Desaster um die frühere österreichische Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) im vergangenen Jahr, scheint das neue Sorgenkind bei den Münchern die ungarische Tochter MKB zu sein. Wegen der immer noch schwierigeren wirtschaftlichen Situation in Ost- und Südosteuropa wurde die Vorsorge für faule Kreditvolumina der ungarischen Tochter MKB kräftig aufgestockt. Zudem bremste die Schuldenkrise vieler Euro-Länder die BayernLB im zweiten Quartal. Zu Jahresbeginn hatten die guten Bedingungen an den Kapitalmärkten noch Gewinne in den Wertpapierportfolios gebracht. "Der Weg zu einer nachhaltig profitablen neuen BayernLB erfordert noch erhebliche weitere Anstrengungen", sagte Bankchef Gerd Häusler.
Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand ungeachtetder Belastungen durch die MKB schwarze Zahlen an. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Vorsteuergewinn um ein Prozent auf 554 Millionen Euro. Allerdings profitierte die BayernLB vor allem davon, dass keine Sonderkosten mehr für den Konzernumbau anfielen.
Die frühere Kärntner Landesbank HGAA wurde zum Jahresende notgedrungen an Österreich abgetreten. Im ersten Halbjahr verbuchten die Kärtner einen Verlust von fast einer halben Milliarde Euro. Ende vergangener Woche hat der neue Hypo-Alpe-Vorstandschef Gottwald Kranebitter Schadenersatzklagen gegen frühere Führungskräfte der Bank angekündigt. Die angeschlagene ehemalige BayernLB-Tochter verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen: Kranebitter will aus zivilrechtlichen Ansprüchen "einen guten dreistelligen Millionenbetrag" verdienen.
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