Baumwollpreis auf Zehnjahreshoch
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Baumwollpreis hat in der vergangenen Woche erstmals seit zehn Jahren wieder die Marke von 100 US-Cent je Pfund überwunden (aktuell 104 US-Cent). Abgesehen von kurzen Rücksetzern, wie in der vorletzten Woche, als der Preis kurzzeitig unter 90 US-Cent gerutscht war, befindet er sich seit Mitte Mai in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. In den letzten viereinhalb Monaten hat sich Baumwolle nahezu 30 Prozent verteuert. Die Preisrally wird unterstützt durch Wetterkapriolen in den US-Anbaugebieten und eine robuste Nachfrage aus China, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Durch den Preisanstieg bei Rohöl würden zudem synthetische Fasern teurer, die in direkter Konkurrenz zu Baumwolle stünden. Auch die spekulativen Anleger dürften dazu beigetragen haben, indem sie ihre Netto-Long-Positionen bis Mitte September auf gut 90.000 Kontrakte ausgeweitet hätten, was dem höchsten Niveau seit Juni 2018 und mehr als einer Verdopplung innerhalb von drei Monaten entsprochen habe. In der vorletzten Berichtswoche sei es zwar einhergehend mit dem oben genannten Preisrücksetzer zu einem Positionsabbau um 10.000 Kontrakte gekommen, der inzwischen aber wieder rückgängig gemacht sein dürfte. Ohne ein entsprechendes fundamentales Umfeld würde der Baumwollpreis aber kaum so deutlich gestiegen sein, heißt es weiter.
„Das US-Landwirtschaftsministerium prognostiziert für das Erntejahr 2021/22 ein weltweites Angebotsdefizit von 4,6 Millionen Ballen, nachdem bereits das vorherige Erntejahr ein Defizit von mehr als sieben Millionen Ballen aufwies. Die weltweiten Lagerbestände außerhalb Chinas sollen daraufhin bis Ende 2021/22 auf weniger als 52 Millionen Ballen absinken. Zwei Jahre zuvor lagen sie noch fast zehn Millionen Ballen höher“, so Fritsch.
In den wichtigsten Exportländern sollten die Lagerbestände Ende 2021/22 nur noch bei 39,3 Millionen Ballen liegen, verglichen mit knapp 47 Millionen Ballen zwei Jahre zuvor. Grund hierfür sei, dass sich die Nachfrage vom coronabedingten Einbruch 2019/20 inzwischen vollständig erholt habe und 2021/22 sogar deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen solle. Das Angebot solle dagegen den Einbruch des Vorjahres nicht vollständig wettmachen und noch unter dem Niveau von 2019/20 bleiben, heißt es abschließend.
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