Analyse
07:30 Uhr, 13.07.2023

BASF – Wie ist die Gewinnwarnung einzuordnen?

Bereits am 28. Juni sprach ich in meinem letzten Artikel zur BASF-Aktie von einer höchstwahrscheinlich bevorstehenden Gewinnwarnung. Lanxess brachte den Ball ins Rollen, Evonik und BASF folgen.

Erwähnte Instrumente

  • BASF SE
    ISIN: DE000BASF111Kopiert
    Kursstand: 46,735 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • BASF SE - WKN: BASF11 - ISIN: DE000BASF111 - Kurs: 46,735 € (XETRA)

Die ganze Branche steht unter Druck. Eine Erholung, wie sie ursprünglich für das zweite Halbjahr avisiert wurde, gibt es nicht. Kunden sitzen scheinbar noch auf Beständen, die weiter abgebaut werden, und müssen Produkte erst später nachordern. Die Warnung fällt entsprechend heftig aus.

Link zum früheren Artikel

Deutliche Prognosesenkung

BASF rechnet nun damit, beim Umsatz lediglich zwischen 73 und 76 Mrd. EUR erzielen zu können. Zuvor waren es zwischen 84 und 87 Mrd. EUR gewesen. Wir sprechen hier also von 11 Mrd. EUR Umsatz, die fehlen werden. Das ist verdammt viel Holz. Das EBIT vor Sondereinflüssen soll zwischen 4 und 4,4 Mrd. EUR landen. Bislang wurden 4,8 bis 5,4 Mrd. EUR erwartet. Das klingt dann schon weniger dramatisch.

Der derzeitige Konsens für das Gesamtjahr liegt bei immer noch 79,6 Mrd. EUR Umsatz und einem EBIT von 4,8 Mrd. EUR. Es dürfte heute also wenig überraschend sein, wenn noch einige Abstufungen folgen werden. Die Evonik-Aktie hat das ganz gut gemeistert. Es war und ist schon viel Pessimismus im Vorfeld in den Kursen gewesen. Jefferies schreibt beispielsweise in einer ersten Reaktion davon, dass BASF seine Schätzungen ergebnisseitig deutlich übertreffen konnte, aber den Konsens verfehlt habe.

Nach dieser heftigen Warnung dürften sich Investoren erneut die Frage nach der Dividende stellen. Schon im Vorjahr war es eng geworden, diese aus dem operativen Cashflow zu bezahlen. In diesem Jahr muss, es sei denn, es geschehen Wunder, eine Kürzung auf der Agenda stehen.

Isoliert betrachtet hat BASF im zweiten Quartal die Umsatzschätzungen zwar deutlich verfehlt, aber beim Ergebnis zumindest im Rahmen der Erwartungen abgeschlossen. Spannend wird es sicherlich zu den endgültigen Q2-Zahlen, wenn sich das Unternehmen zur Entwicklung des Cashflows äußern wird. Die Kosten müssen runter! Investitionen müssen verschoben oder gedrosselt werden.

Aktien anderer Chemieunternehmen haben zuletzt eher positiv auf die Prognosesenkungen reagiert. Bei BASF wird dies sicherlich schwieriger werden. Anleger müssen aber berücksichtigen, dass BASF nicht per Stand heute bewertet wird, sondern so, wie die Börse die Situation in den kommenden 6 bis 9 Monaten einschätzt. Zeichnet sich für 2024 eine Erholung ab, dann wird die Aktie rasch höher stehen.

Fazit: BASF enttäuscht. Die Aktie könnte am heutigen Handelstag eine Berg- und Talfahrt erleben. Zahlreiche Abstufungen werden zu verdauen sein. Nach der jüngsten Kursrally bleiben Anleger erst einmal an der Seitenlinie und schauen sich die weitere Situation an. Langfristanleger haben bei dem Zykliker zunächst auch keinen Handlungsbedarf. Es kommen auch wieder bessere Zeiten.

aktuelle Konsensschätzungen

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 87,33 79,69 82,16
Ergebnis je Aktie in EUR -0,70 3,85 4,66
KGV -67 12 10
Dividende je Aktie in EUR 3,40 3,38 3,39
Dividendenrendite 7,28% 7,24% 7,26%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

BASF SE-Aktie
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: BASF SE (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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