BASF - Wenig Hoffnung auf ein solides drittes Quartal
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- BASF SE - WKN: BASF11 - ISIN: DE000BASF111 - Kurs: 43,680 € (XETRA)
Im ersten Halbjahr 2025 sank das bereinigte EBITDA um 5,8 % auf 4,398 Mrd. EUR, ein weiteres schwaches Zwischenergebnis, das den anhaltenden Margendruck im Konzern unterstreicht. Ein zyklischer Aufschwung im laufenden Jahr ist nicht in Sicht.
Die Chemie stimmt noch lange nicht
Besonders unter Druck steht erneut das Chemikaliengeschäft, traditionell das industrielle Rückgrat des Konzerns. Das EBITDA im Segment „Chemicals“ brach im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 % auf nur noch 545 Mio. EUR ein, ein Niveau, das selbst in der Corona-Krise nicht unterschritten wurde. Die Ursachen: fallende Rohstoffpreise, schwache Nachfrage und entsprechend niedrige Auslastung. Auch die Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in China kann an dieser Gemengelage kurzfristig wenig ändern.
Ausgerechnet die von BASF selbst als "nicht strategisch“ eingestuften Geschäftsbereiche erwiesen sich als Stabilitätsanker. Die Agrarsparte steigerte das Ergebnis um 8,4 % auf 1,621 Mrd. EUR und soll 2027 teilweise an die Börse gebracht werden. Auch im Segment Surface Technology legte das EBITDA zu, um 5,5 % auf 657 Mio. EUR. Der Verkauf des lateinamerikanischen Geschäfts mit dekorativen Farben an Sherwin-Williams für 1,15 Mrd. USD soll bis Jahresende abgeschlossen sein, weitere Desinvestitionen im Bereich Coatings gelten als wahrscheinlich.
Dem gegenüber steht ein zunehmend ernüchterndes Bild beim Geschäft mit Batteriematerialien. Die Hoffnung auf einen künftigen Wachstumstreiber hat sich bislang nicht erfüllt. Die Sparte erzielte im ersten Halbjahr lediglich einen Umsatz von 291 Mio. EUR, ein Rückgang von 2 % gegenüber dem Vorjahr und ein enttäuschender Wert angesichts der strategischen Bedeutung, die ihr einst beigemessen wurde.
Angesichts der verhaltenen Entwicklung und der unveränderten strukturellen Unsicherheiten bleibt die Empfehlung von Warburg Research nur bei "Halten“, das Kursziel wurde jedoch leicht auf 46 EUR angehoben. Die Prognosen für Umsatz wurden leicht gesenkt, während die Gewinnschätzungen etwas nach oben angepasst wurden. Für 2025 wird nun ein Ergebnis je Aktie von 1,53 EUR erwartet, ein Plus von knapp 19 % gegenüber der vorherigen Schätzung.
Es gibt auch optimistische Stimmen
Die UBS hat zuletzt ebenfalls bestätigt die neutrale Einschätzung mit einem Kursziel von 45 EUR bestätigt. Analyst Geoff Haire verweist auf die anhaltenden Ertragsrisiken und sieht Zweifel daran, dass der Sektor 2026 eine spürbare Wende schaffen kann.
Die Citigroup hingegen traut BASF genau das zu und mehr. Die US-Bank hat die Aktie auf "Kaufen" hochgestuft. BASF sei unterbewertet und gut positioniert, um von einer 2026 erwarteten Erholung der europäischen Chemienachfrage überproportional zu profitieren. Zudem biete die Bilanz Spielraum für attraktive Ausschüttungen, ein Potenzial, das vom Markt bislang kaum eingepreist sei.
Auch MWB Research bleibt optimistisch. Analyst Abed Jarad bestätigte seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 52 EUR. Der Chemiesektor befinde sich im dritten Abschwungjahr, ein Großteil der Risiken sei bereits eingepreist. Sollte sich die zyklische Erholung wie in früheren Phasen wiederholen, könnte eine Neubewertung der BASF-Aktie bereits vor einer sichtbaren Verbesserung der Fundamentaldaten einsetzen. Jarad sieht zusätzliches Potenzial in einem "sehr wahrscheinlichen“ Börsengang der Agrarsparte, neben der erwarteten schrittweisen Erholung in den Jahren 2026 und 2027.
Fazit: Wer sich die BASF-Aktie heute ins Depot legt, der geht von schwachen Zahlen zum dritten und vierten Quartal aus, wettet aber auf eine schrittweise Erholung im kommenden Jahr. Kennen wird das nicht irgendwo her? Ja, ähnlich war es bereits 2023 und 2024. Stets hat sich der Aufschwung verschoben. Ob 2026 endlich die Wende bringt, muss sich zeigen. Zeichen dafür gibt es bislang keine, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Die Aktie ist weitgehend abgeschrieben, allein das könnte für eine Überraschung sorgen. Müsste ich mich festlegen, dann wäre ich derzeit lieber long als short, auf Sicht von 12 Monaten.
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