Kommentar
14:04 Uhr, 13.11.2014

Barrick Gold: Die Insider kaufen jetzt...

"Der Ausgangspunkt für die großartigsten Unternehmungen liegt oft in kaum wahrnehmbaren Gelegenheiten". (Demosthenes)

Merkwürdig, dass der Goldpreis seit geraumer Zeit immer wieder ausgerechnet dann unter die Räder kommt, wenn die Umsätze eigentlich schwach sind - und wenn auch jeder weiß, dass sie schwach sind. Zum Beispiel in den frühen Morgenstunden. Oder auch mitten in der Nacht.

Das würde ja bedeuten, dass sich da jemand ganz bewusst selbst die Kurse kaputt macht!? Kann denn jemand tatsächlich so dämlich sein, große Mengen Gold auf den Markt zu werfen, wenn dieser Markt völlig ausgetrocknet ist? Offensichtlich geht das. Zuletzt in den frühen Morgenstunden des 05. November 2014.

Nein, die schweizerische UBS hat damit natürlich nichts zu tun. Zwar hat man dort vor ein paar Tagen Manipulationen am Goldmarkt eingeräumt, aber in der Schweiz werden so früh am Morgen bekanntlich erst mal die Kühe gemolken:

http://www.goldreporter.de/verdacht-auf-edelmetall-manipulation-bei-der-schweizer-ubs/gold/46255/

Was das Gold selbst angeht, ist die Lage jetzt natürlich sonnenklar: Nach dem Rutsch unter die bedeutende Marke von 1.180 US-Dollar je Unze ist der Goldpreis zum Abschuss freigegeben. Die ersten Prognosen sind auch schon raus: Goldman Sachs warnt jetzt wieder lautstark vor den Edelmetallen und viele Charttechniker wittern bereits Kurse unter 1.000 US-Dollar je Feinunze.

Zu dumm, dass Börse nur ganz selten so einfach funktioniert. Die Vorstände von Branchenprimus Barrick Gold (ABX) können ein Lied davon singen: In den vergangenen drei Jahren gab es wohl nirgendwo rund um den Globus ein schlechteres Investment als die Aktien des Branchenschwergewichts. Ein Verlust von fast 80 Prozent innerhalb von 38 Monaten, das kann sich schon sehen lassen. Die folgende Abbildung zeigt das. Doch sie zeigt noch mehr: Der MACD ist nämlich gerade dabei, sehr markante positive Divergenzen zu bilden. Dies würde auf eine nahende langfristige Trendwende hindeuten. Achten Sie auf die beiden roten Linien..

Barrick-Gold-Die-Insider-kaufen-jetzt-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

Nun sind Unternehmer nur in den seltensten Fällen darauf erpicht, ihr Vermögen vollständig in den Sand zu setzen. Umso bemerkenswerter sind die Insider-Käufe, die vor wenigen Tagen aus der Barrick-Vorstandsetage gemeldet wurden:

Anfang November haben Firmenboss Kelvin Dushnisky, Finanzchef Ammar Al-Joundi sowie Vizepräsident Kevin Thomson die völlig zusammengefalteten Aktien eingesammelt. Anteilscheine im Gegenwert von rund 464.000 US-Dollar wanderten in die Schatullen der Manager.

Na und, könnte man nun sagen. Was hat das schon zu bedeuten, wenn ein paar Manager die Aktien des eigenen Unternehmens kaufen? In diesem Fall hat das sogar eine ganze Menge zu bedeuten:

Erstens hat hier nicht irgendwer gekauft, sondern einige der aus strategischer Sicht bedeutendsten Führungskräfte des Konzerns. Zweitens waren das die ersten Insider-Käufe seit vielen Monaten. Drittens fanden diese Käufe nach einer dramatischen Talfahrt und in der Nähe eines mutmaßlichen Wendepunktes statt.

Doch am wichtigsten ist der vierte und letzte Punkt: Der Konzern ist derart hoch verschuldet, dass jeder einigermaßen aufgeweckte Analyst vor einem Einstieg bei der Aktie nur warnen kann: Bei einem Börsenwert in Höhe von 13,66 Milliarden US-Dollar schiebt der Konzern einen gigantischen Schuldenberg von 13,10 Milliarden US-Dollar vor sich her.

Wenn mehrere gut informierte Insider die Aktie jetzt trotzdem kaufen, dann kann das nur handfeste Gründe haben. Und zwar Gründe, die den meisten Analysten und Bankstrategen bislang noch verborgen sind.

Natürlich bietet es sich an dieser Stelle an, den Bogen noch etwas weiter zu spannen. Denn was für Barrick gilt, das sollte auch auf andere Unternehmen aus der völlig verprügelten Branche zutreffen.

Aus antizyklischer Sicht dürfte es sich daher lohnen, dem Beispiel der Barrick-Vorstände zu folgen und bei den Goldaktien jetzt verstärkt auf Trüffelsuche zu gehen...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

37 Kommentare

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  • SieNanntenIhnLücke
    SieNanntenIhnLücke

    ​Die Relevanz der Schweiz wird oft überinterpretiert..... vorallem von den Schweizern selbst.... spielen bloß ganzes Jahr weltpolitisch keine Rolle......geht ja auch nicht.... verbunkern sich den ganzen Tag hinter Ihren Toblerone-Bergen damit ja keiner kommt.....

    12:03 Uhr, 16.11. 2014
  • Sheldon35
    Sheldon35

    Ich weiß nicht warum sich einige so auf die Schweizer Goldinitiative einschießen..ich gehe schwer davon aus, dass es ein no event für die Bullen werden...Goldkäufer wird es immer geben, wenn nicht China dann ist es eben ab den 01.12.14 die Schweiz ist doch egal aber fest steht und der Chart zeigt es auf...Gold befindet sich nun mal in einem Bärenmarkt der so wie 1980 – 2000 ablaufen könnte...

    11:58 Uhr, 16.11. 2014
  • SieNanntenIhnLücke
    SieNanntenIhnLücke

    ​Wenn man völlig verbohrt gegenüber der Realen Situation im Gold ist, dann malt man sich auch ansteigenden MAC-Untersützungslinien ein, die es gar nicht gibt...

    Was gehen mir langsam diese ganzen Interessengesteuerten angeblichen Chartanalysten auf den Keks, die permanent die gleiche verbohrte Sosse vebreiten (die einen nach oben, die anderen nach unten), egal wie sich die Verhältnisse kurz- mittel- oder lang fristig ändern. Hauptsache man kommt auf das gewünschte Grundthese....

    11:39 Uhr, 16.11. 2014
  • Sheldon35
    Sheldon35

    ​@Hobelstein dann gib mir doch mal deinen Link was du so prognostiziert hast, du scheinst ja ein richtiger Profi zu sein wenn du andere anprangerst!?!?..bin gespannt was du so vorweisen kannst!

    Im übrigen nur ein Profi versteht, dass man eben an der Börse nicht in 100% aller Fällen richtig liegen kann...

    11:31 Uhr, 15.11. 2014
  • 3433
    3433

    ​Ein Blitz "in den nächsten Jahren"....Den Optimismus würde ich gerne teilen.

    Und wenn ein Blitz,dann kein Anstieg,weil das Bemessungssystem Papiergeld dann nicht mehr existiert.

    09:19 Uhr, 15.11. 2014
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    ​Die Politclowns und ihre Vasallen die Zentralbankster, haben farbenfrohe potemkinsche Dörfer errichtet um den Menschen Sand in die Augen zu streuen. Das ist ihnen in einer konzertierten Aktion zielgerichteter Volksverblödung bislang auch hervorragend gelungen. Seit einigen Monaten bekommen die Fassaden der potemkinschen Dörfer allerdings Risse, der Putz beginnt bereits von den Wänden zu fallen. Ich habe am 13.11. um 9:26 im Tagesausblick von Rocco Gräfe einige Grafiken eingestellt, wie es um den Zustand von Amerika tatsächlich bestellt ist. Nun gibt es leider Zeitgenossen, die so Mainstreamgläubig sind, das sie sich hinter die Fichte führen lassen. Wenn die Lügengebäude von der "alles wird gut Fraktion" in sich zusammen stürzen, wird es leider die Masse wie ein Blitz aus heiterem Himmel treffen. Ich halte es für überaus wahrscheinlich, das wir speziell bei Gold, Silber und Minen in den nächsten Jahren vor massiven Anstiegen stehen, bedingt durch die von den Notenbanken zu verantwortenden Verzerrungen an den Finanzmärkten.

    09:09 Uhr, 15.11. 2014
  • 3433
    3433

    http://www.wallstreet-online.de/nachricht/7175227-...

    Mal ein guter Tip zum Wochenende,vielleicht ein guter Kontraindikator,der Herr.

    Artikel von 15.18 Uhr ,wonach der Preis des Goldes etwa 40 Minuten brauchte,um mehr als 40 Dollar nach oben zu entschwinden.

    Werde mal recherchieren,was dieser Spezialist übern Dax weiß,dann nähern wir uns demnächst an die 90 % Erfolgsquote an.

    08:47 Uhr, 15.11. 2014
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    ​Ach Herr Hoose,

    ich verweise nur mal auf diesen Artikel, vor gut einem Jahr und schmunzle und lächle :-)

    http://www.godmode-trader.de/artikel/schnallen-sie...

    08:35 Uhr, 15.11. 2014
  • nuetzi
    nuetzi

    ​Insider kaufen gar nicht, wenn sie nicht total bescheuert sind.

    14:57 Uhr, 14.11. 2014
  • Publius
    Publius

    ​Vielleicht noch eine Information zur Relation: http://www.protestbarrick.net/article.php?id=874

    "Two other executives, Kelvin Dushnisky and Ammar Al-Joundi, were paid $6.6-million and $5.6-million, respectively." Die Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2012, 2013 wurden knapp 40 Prozent weniger gezahlt.

    Ich wäre auch bereit, knapp 5 Prozent meines Gehaltes für Aktien meiner Firma auszugeben, wenn ich mir davon eine Sicherung meines Arbeitsplatzes erhoffen würde...

    14:24 Uhr, 14.11. 2014