Banken am Geldautomaten-Pranger - Streit um Gebühren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Künftig müssen Bankkunden am Geldautomaten darüber informiert werden, wie viel eine Abhebung im Einzelnen kostet: Auf ein sogenanntes "direktes, transparentes Kundenentgelt" einigten sich am Mittwoch die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammengeschlossenen Bankenverbände. Der Kunde habe so die Wahl, den für ihn günstigsten Geldautomaten zu benutzen. Bankkunden müssen bis zu zehn Euro zahlen, wenn sie bei einem fremden Institut abheben. Im Durchschnitt fallen nach Berechnungen mehr als fünf Euro an. Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hatte dies zuletzt scharf kritisiert, das Bundeskartellamt hatte den Banken bis Ende August Zeit gegeben, um sich zu einigen.
Nun erwartet die Bundesregierung nach den Worten der Ministerin, dass die Banken auch zur Höhe der Gebühren ein "vernünftiges Ergebnis auf den Tisch legen". Eklatant hohe Gebühren seien nicht akzeptabel und grenzten an Abzocke. In diesem Punkt zeigen sich die Banken aber nach wie vor unwillig. Über die Höhe der Gebühren wurde bei den jüngsten Verhandlungen erst gar nicht gesprochen. Eine Obergrenze für die Kosten lehnen die Institute ab, so der Bankenverband. Allerdings erwarte man, dass auch schon die Transparenzregelung "schnell zu sinkenden Preisen führt", sagte ein Sprecher des ZKA. Die Neuregelung soll zum 15. Januar 2011 in Kraft treten.
Vom Kartellamt kam bereits eine kritische Würdigung, dass die Einigung am Mittwoch bei weitem nicht ausreicht. Ein Sprecher sagte, zwar sei es positiv, wenn der Kunde direkt bei der Abhebung am Geldautomaten erfahre, was er dafür zahlen muss. Dies allein werde aber noch nicht zu sinkenden Preisen führen. "Es gibt keinen hinreichenden Wettbewerb um Fremdkunden am Geldautomaten", so der Sprecher.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.