Fundamentale Nachricht
12:07 Uhr, 15.12.2015

Bank of Japan muss um Inflationsziel kämpfen

Die Inflationserwartungen der japanischen Unternehmen sind auf breiter Front gesunken. Dass die Notenbank wegen der düsteren Aussichten, das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, ihre Geldpolitik nochmals lockert, ist dennoch wenig wahrscheinlich. Zumindest auf absehbare Zeit.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Einem separaten Bericht im Rahmen der Tankan-Umfrage der japanischen Notenbank BoJ zufolge sind die Inflationserwartungen der Unternehmen auf breiter Front gefallen. Verglichen mit der Befragung im dritten Quartal ist der durchschnittliche Schätzwert für die allgemeine Verteuerung der Verbraucherpreise jeweils um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent auf Sicht von 3 Jahren und 1,4 Prozent auf Sicht von 5 Jahren gesunken. Die Schätzung auf Sicht von 1 Jahr liegt bei nur 1,0 Prozent, das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als noch in der September-Umfrage

Damit blieben die Inflationserwartungen in ihrem allmählichen Abwärtstrend, was vom neuerlichen Rückgang der Ölpreise getrieben worden sein dürfte. Die sinkenden Erwartungen dürften der Bank of Japan, die um das Erreichen des Inflationsziels von 2 Prozent kämpft, zwar sicherlich Anlass zur Sorge geben, kommentiert die Credit Suisse, doch scheine sich der Fokus der Notenbanker zu einer ganzheitlicheren Beurteilung der Wirtschaftssituation verlagert zu haben, wo der Ausblick der BoJ zufolge immer noch optimistisch ist. Deshalb ist weiterhin davon auszugehen, dass die Bank of Japan abwartet und ihre Geldpolitik auch künftig nicht verändert.

Die Großindustrie in Japan bleibt mit Blick auf die gesamten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber überwiegend optimistisch gestimmt. Der Geschäftsklima-Index im neuen Tankan-Bericht verharrte unerwartet auf plus 12 und damit dem Stand von September. Eigentlich hatten Analysten mit einer leichten Eintrübung gerechnet, weil die schwache Konjunktur in China und die vermutete Zinserhöhung in den USA die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Japan vergrößert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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