Ist das eine Bärenmarktrally oder eine Trendwende?
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Erwähnte Instrumente
Die Aktienmärkte haben sich seit Anfang November kräftig erholt, was vor allem an einem Kurssprung am 10. November infolge der deutlich niedriger als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten lag. In der vergangenen Woche haben sich nun allerdings verschiedene Vertreter der US-Notenbank Fed als Spaßbremse erwiesen und wieder etwas Wasser in den Wein gegossen.
Auch wenn sich die Aussagen der Fed-Vertreter im Detail unterscheiden, ist doch ziemlich klar, wie es weitergehen wird: Trotz der jüngsten Abschwächung der Inflation wird die US-Notenbank ihren Kurs der Zinserhöhungen in den kommenden Monaten weiter fortsetzen. Recht wahrscheinlich ist allerdings, dass die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen im Dezember auf 50 Basispunkte pro Meeting verlangsamen wird.
Spannender als die Frage, wie stark die Fed die Zinsen pro Meeting erhöht, dürfte allerdings die Frage sein, bei welchem Leitzins die Fed ihre Zinsanhebungen ganz beendet. Hier haben die Aussagen von Fed-Vertreter James Bullard in der vergangenen Woche den Markt etwas verunsichert, weil Bullard darauf hinwies, dass der Leitzins möglicherweise stärker steigen muss, als die Märkte das bisher erwartet haben. Unter Verweis auf die sogenannte Taylor Rule deutete Bullard sogar an, dass der notwendige Leitzins je nach Annahmen irgendwo 5 % bis 7 % liegen könnte.
Die Vergangenheit zeigt allerdings, dass man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte, was Fed-Vertreter von sich geben. Es geht für die US-Notenbank jetzt auch darum, durch verbale Interventionen eine zu starke Erholung, die das Leben für die Fed wieder schwieriger machen würde, zu verhindern. Der Markt rechnet jedenfalls mit Leitzinsanhebungen bis auf eine Spanne von 5,00 % bis 5,25 % im ersten Halbjahr 2023 und ab dem zweiten Halbjahr dann wieder mit leicht sinkenden Zinsen.
Die Rendite der US-Staatsanleihe mit einer Restlaufzeit von zwei Jahren, die man näherungsweise als guten Indikator für die mittelfristige Entwicklung der Leitzinsen betrachten kann, ist jedenfalls nach den US-Inflationsdaten deutlich gesunken, hat letzte Woche aber wieder zugelegt, wozu auch die Aussagen von James Bullard beitrugen.
In der aktuellen Woche werden die Spekulationen über den künftigen Zinspfad wohl neue Nahrung erhalten. So wird am Mittwochabend das Protokoll der letzten geldpolitischen Notenbanksitzung (Fed Minutes) veröffentlicht. Da der Zinsentscheid, auf den sich das Protokoll bezieht, allerdings bereits vor den jüngsten Inflationsdaten stattfand, könnte Neuigkeitswert etwas begrenzt sein.
Ansonsten dürften in der aktuellen Woche vor allem Frühindikatoren für November wie die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Mittwoch) und das ifo-Geschäftsklima (Donnerstag) im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.
Am Donnerstag haben die US-Börsen wegen Thanksgiving feiertagsbedingt geschlossen. Am nachfolgenden Black Friday endet der US-Handel bereits vorzeitig (an der Nasdaq um 18.00 Uhr MEZ, an der NYSE um 19.00 Uhr MEZ und am US-Anleihenmarkt um 20.00 Uhr MEZ).
Der Black Friday ist in den USA typischerweise auch der umsatzstärkste Tag des ganzen Jahres im Einzelhandel. Mit Rabatten werben die Händler um die Gunst der Konsumenten, die am Black Friday traditionell mit ihren Weihnachtseinkäufen beginnen. Am nachfolgenden Wochenende und in der kommenden Woche dürften sich die Einzelhändler dann mit Umsatzzahlen zu dem Event zu Wort melden, was einen wichtigen Indikator für die finanzielle Stärke der US-Verbraucher und das bevorstehende Weihnachtsgeschäft darstellt.
Wichtige Termine der neuen Börsenwoche
Eine noch detailliertere Terminübersicht erhalten Sie im Terminkalender im stock3 Terminal. Alle Angaben ohne Gewähr.
Montag, 21.11.2022
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Agilent Technologies, Dell Technologies, Urban Outfitters, Zoom Video
Sonstige Unternehmenstermine: Borussia Dortmund (Hauptversammlung), Delivery Hero (Roadshow)
01:00 – China: People's Bank of China (PBoC) - Zinsentscheid
08:00 – Deutschland: Erzeugerpreise Oktober
12:00 – Deutschland: Bundesbank-Monatsbericht November
14:30 – USA: Chicago Fed National Activity Index Oktober
Dienstag, 22.11.2022
Quartalszahlen Deutschland: TAG Immobilien
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Analog Devices, Abercrombie & Fitch, Campbell Soup, Dick's Sporting Goods, Dollar Tree, Dycom Industries, Warner Music Group
Quartalszahlen USA (nachbörslich): HP Inc.
00:01 – Deutschland: BMF-Monatsbericht November
06:00 – Japan: BoJ-Verbraucherpreise Oktober
08:00 – Großbritannien: Öffentlicher Finanzierungsbedarf Oktober
10:00 – Eurozone: EZB-Leistungsbilanzsaldo September
15:00 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
16:00 – USA: Richmond Fed Manufacturing Index November
16:00 – Eurozone: Verbrauchervertrauen November (vorläufig)
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände
Mittwoch, 23.11.2022
Börsen in Japan feiertagsbedingt geschlossen
Quartalszahlen Deutschland: Geratherm, Einhell Germany
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Deere & Co.
Sonstige Unternehmenstermine: Credit Suisse (außerordentliche Hauptversammlung), Nasdaq Inc. (außerordentliche Hauptversammlung), Fortum (außerordentliche Hauptversammlung), Just Eat Takeaway.com (Investorentag)
09:15 – Frankreich: Einkaufsmanagerindizes November (vorläufig)
09:30 – Deutschland: Einkaufsmanagerindizes November (vorläufig)
10:00 – Eurozone: Einkaufsmanagerindizes November (vorläufig)
10:30 – Großbritannien: Einkaufsmanagerindizes November
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 – USA: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Oktober
15:45 – USA: S&P Global Einkaufsmanagerindizes November (vorläufig)
16:00 – USA: Neubauverkäufe Oktober (annualisiert)
16:00 – USA: Konsumklima Uni Michigan November (endgültig)
16:30 – USA: Rohöllagerbestände
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung
20:00 – USA: Protokoll der geldpolitischen Notenbanksitzung
Donnerstag, 24.11.2022
Börsen in den USA feiertagsbedingt (Thanksgiving) geschlossen
Quartalszahlen Deutschland: Francotyp-Postalia, USU Software
Quartalszahlen Europa: Remy Cointreau (endgültig), Kingfisher (Umsatzzahlen)
01:30 – Japan: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (vorläufig)
08:45 – Frankreich: Insee Geschäftsklima (Gesamtindex) November
10:00 – Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex November
10:00 – Deutschland: ifo-Geschäftslage November
10:00 – Deutschland: ifo-Geschäftserwartungen November
12:00 – Großbritannien: CBI-Index Erwartungen Industrieaufträge November
13:30 – Eurozone: Protokoll der letzten EZB-Sitzung
15:00 – Belgien: Geschäftsklimaindex November
Freitag, 25.11.2022
Black Friday (verkürzter Handel an der Nasdaq bis 18.00 Uhr MEZ und an der NYSE bis 19.00 Uhr, gewöhnlich umsatzstärkster Tag des Jahres im US-Einzelhandel)
Quartalszahlen Deutschland: Fortec Elektronik
Sonstige Unternehmenstermine: ThyssenKrupp (Kapitalmarkttag)
00:30 – Japan: Verbraucherpreise Großraum Tokio (Kernrate) November
00:50 – Japan: Dienstleistungspreise (SPPI) Oktober
08:00 – Deutschland: GfK-Konsumklima für Dezember
08:00 – Deutschland: BIP Q3 (2. Veröffentlichung)
08:00 – Deutschland: Aufträge im Bauhauptgewerbe September (saisonbereinigt)
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report
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Es ist immer wieder schön, wenn die Überschrift als eine wesentliche Frage formuliert wird, die am Ende des Artikels völlig unbeantwortet blieb. Und ich meine nicht die berühmte Glaskugel, ich rede von Wahrscheinlichkeiten oder einer persönlichen Meinung des Verfassers.
Denn der geneigte Abonnent erwartet da meiner Meinung nach mehr, als eine bloße Ereigniszusammenfassung.