Analyse
10:15 Uhr, 04.12.2025

Autoaktien feiern Trump und die EU

Endlich wieder einmal gute Neuigkeiten für die heimische Autoindustrie. Gleich an mehreren Fronten zeigen sich Entspannungssignale. Auch die Charts springen zunehmen auf Grün um.

Erwähnte Instrumente

  • Porsche Automobil Holding SE - WKN: PAH003 - ISIN: DE000PAH0038 - Kurs: 38,950 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 59,860 € (XETRA)
  • BMW AG - WKN: 519000 - ISIN: DE0005190003 - Kurs: 92,000 € (XETRA)
  • Schaeffler AG - WKN: SHA010 - ISIN: DE000SHA0100 - Kurs: 7,350 € (XETRA)
  • Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 105,650 € (XETRA)

Die gescholtene Porsche Holding führte den Dax mit einem Plus von fast 4 % an, Mercedes gewannen 3 %, BMW um rund 2 %. Der Markt reagierte damit auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Kraftstoffstandards umfassend zu lockern, sowie auf Hinweise aus Brüssel, das Verbrenner-Aus ab 2035 nicht in der bisherigen Form umzusetzen.

Regulatorische Wende in Washington

Trump sprach im Weißen Haus von "lächerlichen und inakzeptablen“ Vorgaben der Biden-Ära und kündigte an, den Zielwert für den Verbrauch drastisch anzuheben. Statt 50 Meilen pro Gallone im Modelljahr 2031 sollen nur noch 34,5 Meilen gelten, was etwa 6,8 Litern je 100 Kilometer entspricht. Zugleich will die US-Regierung ab 2028 den Handel mit Emissionszertifikaten stoppen. Dieser Schritt trifft vor allem Tesla, das die Credits bislang gewinnbringend veräußerte. Die Autobauer begrüßten den Kurswechsel. Ford-Chef Jim Farley sprach von einem "Sieg des gesunden Menschenverstands“.

Ergänzt werden die Maßnahmen durch steuerpolitische Änderungen. Die Abschaffung der E-Auto-Gutschrift von bis zu 7500 USD und neue Steuererstattungen auf Autokredite deuten auf eine industrie- und verbraucherfreundlichere Linie hin. Umweltverbände warnen hingegen vor einem strategischen Vorteil chinesischer Hersteller, die stärker in effiziente Antriebe investieren.

Europa rückt wohl von strikten Zielen ab

Parallel vollzieht die EU einen spürbaren Kurswechsel. Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas erklärte, man sei "offen für alle Technologien“ und werde hocheffiziente Verbrenner, Biokraftstoffe und E-Fuels in die neue Flottenregulierung einbeziehen. Auslöser war ein Vorstoß von Bundeskanzler Friedrich Merz, der vor wirtschaftlichen Risiken eines starren Verbots warnte. Die EU-Kommission arbeitet nun an einem Autopaket, das abgeschwächte CO₂-Grenzwerte und neue Anreize für E-Autos in Unternehmensflotten kombiniert. Die Präsentation könnte sich auf Anfang Januar verschieben.

Die politische Neubewertung spiegelt die schwächere Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die Sorgen um Arbeitsplätze wider. Gewerkschaften warnen, eine zu schnelle Elektrifizierung gefährde Tausende Jobs in Produktion und Zulieferindustrie.

Analysten sehen bessere Karten für 2026

Bank-of-America-Analyst Horst Schneider erwartet für die europäische Branche ein deutlich entspannteres regulatorisches Umfeld. Er empfiehlt unter anderem die Porsche SE, mit Verweis auf den Bewertungsabschlag gegenüber Volkswagen und der Porsche AG.

Fazit: Das Gröbste scheint die Autoindustrie zunächst hinter sich zu haben. Zwar sorgen neue Regularien nicht für zusätzliche Verkäufe, aber der längere Zeithorizont für die Umstellung gibt Luft zum Atmen. Und das ist schonmal ein wichtiger Punkt.

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5 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    Hoffe das der ganze CO2 Schwindel zu Grabe getragen wird. Die Welt wird grüner mit mehr CO2 das sind wissenschaftliche Fakten die niemand leugnen kann. Mehr V8 und mehr V12 Zylinder bitte

    11:04 Uhr, 04.12.
  • Geva11
    Geva11

    Alter Erfolg (mit alten Kompetenzen) sind immer ein großer Inhibitor für rechtzeitiges Erkennen wo der Erfolg der Zukunft liegt. Ich erinnere an Kodak!

    10:52 Uhr, 04.12.
  • masi123
    masi123

    Ich frage mich, warum Merz einen Brandbrief zum Verbrennerverbot nach Brüssel schreiben muss und nicht längst mit seiner Parteikollegin und Initiatorin dieses Verbots gesprochen hat?

    10:34 Uhr, 04.12.
  • Darth Trader 1
    Darth Trader 1

    " aber der längere Zeithorizont für die Umstellung gibt Luft zum Atmen". Super. Seit 50 Jahren sind die negativen Folgen des CO2 Ausstosses bekannt. Aber gut, dass wir uns noch ein wenig mehr Zeit nehmen. Der Klimawandel ist ja kein dringendes Problem...

    10:26 Uhr, 04.12.
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