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13:15 Uhr, 23.11.2021

Aussicht auf Anzapfen von Notreserven drückt Ölpreis

Die Notiz für ein Barrel der Sorte West Texas Intermediate fiel heute im Vorfeld der erwarteten Ankündigung zum Anzapfen der Reserven unter die Marke von 76 Dollar. Zusätzlich zu Letzterem erwarten die Investoren eine Nachfrageschwäche wegen steigender Corona-Zahlen in Europa.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 75,77900 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Joe Biden verfügt über ein selten genutztes, aber potenziell mächtiges Instrument, um Versorgungsengpässe oder wirtschaftlich schädliche Preisspitzen auszugleichen: die strategische Erdölreserve. Sie wurde nach dem arabischen Ölembargo in den 1970er Jahren als nationales Energiesicherheitsnetz eingerichtet und ist der weltweit größte Vorrat an Rohöl für Notfälle, der in tiefen unterirdischen Salzkavernen entlang der US-Golfküste gelagert wird.

Die Reserve belief sich nach Angaben von Bloomberg am 12. November auf 606,1 Mio. Barrel. Das sind etwa 85 Prozent der maximal zulässigen Lagerkapazität von 714 Mio. Barrel und genug, um mehr als ein halbes Jahr an US-Nettoeinfuhren von Rohöl zu ersetzen.

Am Ölmarkt erwarten die Investoren nun, dass US-Präsident Joe Biden noch heute die Freigabe von mehr als 35 Mio. Barrel Öl aus der staatlichen Erdölreserve ankündigen wird. Dieser Schritt, der mit Freisetzungen in Indien, Japan und Südkorea koordiniert werden soll, würden einige der größten Ölverbraucher der Welt mit der OPEC+-Allianz um die Kontrolle des Ölmarktes konkurrieren.

Das in Saudi-Arabien ansässige International Energy Forum erklärte, die Produzenten könnten ihre Pläne für eine Anhebung der Förderquoten ändern, wenn es zu einem Verkauf von Reserven kommt.

Die Notiz für ein Barrel der Sorte West Texas Intermediate fiel heute im Vorfeld der erwarteten Ankündigung zum Anzapfen der Reserven unter die Marke von 76 Dollar. Zusätzlich zu Letzterem erwarten die Investoren eine Nachfrageschwäche wegen steigender Corona-Zahlen in Europa.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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