Ausbreitung der Delta-Variante belastet Öl
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- Brent Crude ÖlKursstand: 69,93500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreis ist zuletzt deutlich unter Druck geraten. Auch wenn sich am Dienstag eine Gegenbewegung zeigt, sind derzeit Notierungen von weit über 72 Dollar bei Brent vorerst Geschichte. Die Ölpreise waren durch einen stärkeren Dollar-Kurs belastet worden. Besser als von Experten erwartet ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt hatten für Auftrieb bei der amerikanischen Währung gesorgt, was den Rohstoff außerhalb des Dollarraums verteuerte und die Nachfrage bremste.
Allerdings bleibt die jüngste Entwicklung der Corona-Krise eine noch tiefere Belastung für die Preise. Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Asien löst nach Einschätzung der DZ Bank zusätzlichen Abwärtsdruck aus. „Es beunruhigen dabei weniger stark die Fallzahlen, sondern viel mehr die potenziell möglichen konjunkturbelastenden Gegenmaßnahmen“, schrieb Analyst Gabor Vogel im Research Blog. So habe China, das für seine rigorosen Maßnahmen bekannt sei, bereits strikte Reisebeschränkungen umgesetzt, die insbesondere den Flugverkehr, aber auch längere Busreisen aus den betroffenen Regionen betreffen. „In China werden rund zehn Millionen Menschen mit den damit einhergehenden Friktionen getestet. In Indonesien, den Philippinen und Malaysia werden ebenfalls höhere Fallzahlen gemeldet. Die genannten Faktoren schüren erwartungsgemäß Ängste, dass die Ölnachfrage einen deutlichen Knick erfahren könnte“. In Europa und den USA seien die Nachfragedaten hingegen sehr robust.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank wies allerdings auch auf die Kraftstoffnachfrage in Indien hin, die im Juli gestiegen sei und ein Dreimonatshoch erreicht habe. Seiner Einschätzung nach habe sich die Nachfrage nach dem Rückgang der Neuinfektionen schnell erholt. Fritsch rechnet auch in anderen Regionen der Welt mit einer ähnlichen Entwicklung, wenn Einschränkungen im Kampf gegen Corona-Pandemie aufgehoben werden. „Wir erachten die derzeitigen Nachfragesorgen daher als überzogen", sagte der Commerzbank-Experte.
Aus Sicht der DZ Bank ist das Rohöl-Sentiment insgesamt stark angeschlagen, wobei die harten Nachfragedaten weiterhin für einen kurzfristigen Anstieg des Preises sprechen. „Selbst wenn sich die Corona-Lage in Asien weiter verschärft, könnte die OPEC+ bereits bei ihrem nächsten Meeting den Produktionserhöhungsplan wieder nach unten anpassen. Langfristig hingegen sehen wir den Ölpreis aber in einer fundamentalen Range zwischen 60 und 70 Dollar“, so Analyst Vogel.
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