Analyse
09:30 Uhr, 14.06.2023

AURUBIS – Nicht kleckern, sondern klotzen!

Auf seinem gestrigen Kapitalmarkttag hat der weltweit größte Kupfer-Recycler ein umfangreiches Investitionsprogramm vorgestellt. Bis zum Geschäftsjahr 2025/2026 sollen 1,2 Mrd. EUR in acht Projekte fließen.

Erwähnte Instrumente

  • Aurubis AG
    ISIN: DE0006766504Kopiert
    Kursstand: 80,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Aurubis AG - WKN: 676650 - ISIN: DE0006766504 - Kurs: 80,100 € (XETRA)

Neben dem Stammwerk in Hamburg erfolgen die Investitionen auch in den Aufbau der Multimetall-Recycling-Anlage am US-Standort Richmond sowie in den Ausbau der Elektrolysekapazitäten im bulgarischen Pirdop. Die Spitze der Investitionen wird voraussichtlich im kommenden Geschäftsjahr 2023/2024 erreicht werden.

Die Finanzierung soll überwiegend aus eigenen Mitteln erfolgen, was angesichts der soliden Bilanz ohne weiteres möglich ist. Per Ende März verfügte Aurubis über eine Nettoliquidität in Höhe von knapp 150 Mio. EUR. Der Verschuldungsgrad soll im Zuge des Investitionsprogramms von aktuell minus 0,2 auf maximal 1,0 ansteigen.

Hoher EBITDA-Beitrag in Aussicht gestellt

Die acht Projekte sollen bereits ab 2024/2025 einen positiven Beitrag zum EBITDA liefern. Für 2026/2027 sind dann 260 Mio. EUR geplant und bis zum Geschäftsjahr 2029/2030 werden sogar 1,3 Mrd. EUR angepeilt. Zum Vergleich: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde im Konzern ein EBITDA in Höhe von 753 Mio. EUR erreicht.

Über dieses Mega-Investitionsprogramm hinaus gibt es außerdem weitere potenzielle Wachstumsinitiativen, in welche weitere 280 Mio. EUR fließen könnten. Dazu wäre laut Vorstand eine Ausweitung des Verschuldungsgrades auf maximal 3,0 denkbar. Dies würde sogar einen Spielraum für weitere Investitionen und Zukäufe von bis zu 1,8 Mrd. EUR eröffnen.

Spannende Perspektiven im Batterie-Recycling

In einer Pilotanlage für Batterie-Recycling hat Aurubis nach eigenen Angaben bereits überzeugende Ergebnisse erzielt. In diesem Bereich werden hohe Wachstumspotentiale gesehen, vor allem durch die Zunahme von Altbatterien bei Elektrofahrzeugen. Ab 2028 wird mit einem starken Anstieg bei nicht mehr funktionstüchtigen EV-Batterien gerechnet.

Im kommenden Jahr wird Aurubis deshalb mit einer Demoanlage die ersten kommerziellen Aktivitäten im Batterie-Recycling starten. Ab 2026/2027 könnten diese dann in die industrielle Produktion überführt werden. Derzeit wird noch nach einem geeigneten Standort für die Anlage gesucht. Für den Vorstand wäre Hamburg erste Wahl. Aufgrund der aktuellen Politik- und Energiesituation in Deutschland wird aber inzwischen in ganz Europa nach einem möglichen Standort Ausschau gehalten.

Fazit: An der Börse kommen die Pläne des Multimetall-Unternehmens gut an. Die Aurubis-Aktie liegt aktuell knapp 2 Prozent im Plus. Die Strategie klingt schlüssig. Positiv zu werten ist auch die umsichtige Finanzierung des Vorhabens. Ich halte die Aktie langfristig für sehr interessant. Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass Rohstoff-Werte mitunter heftigen Zyklen unterliegen. Ein gestaffelter Einstieg ist deshalb empfehlenswert.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 18,52 17,52 17,92
Ergebnis je Aktie in EUR 9,91 9,16 9,01
KGV 8 9 9
Dividende je Aktie in EUR 1,80 1,59 1,57
Dividendenrendite 2,25 % 1,99 % 1,96 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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