Analyse
09:15 Uhr, 06.02.2023

AURUBIS - Kurzfristig wird die Luft dünner, aber die Langfristperspektiven stimmen

Zufrieden zeigt man sich beim norddeutschen Kupferproduzenten mit dem Verlauf des ersten Quartals 2022/2023. Auch für das Gesamtjahr herrscht Optimismus.

Erwähnte Instrumente

  • Aurubis AG
    ISIN: DE0006766504Kopiert
    Kursstand: 101,350 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Aurubis AG - WKN: 676650 - ISIN: DE0006766504 - Kurs: 101,350 € (XETRA)

Aurubis gehört als Kupferproduzent und -recycler sicherlich zu den energieintensiven Unternehmen auf dem deutschen Kurszettel und bekommt demzufolge den Anstieg bei den Energiepreisen entsprechend zu spüren.

Das machte sich im operativen Vorsteuerergebnis bemerkbar, welches im ersten Quartal um etwa 24 Prozent auf 125 (Vorjahr 164) Mio. EUR zurückging. Neben den Energiekosten wirkten sich auch deutlich niedrigere Raffinerielöhne für Altkupfer sowie geringere Schwefelsäureerlöse aufgrund niedrigerer Absatzpreise negativ aus. Das Konzernergebnis lag bei 99 (VJ 127) Mio. EUR, was einem Ergebnis je Aurubis-Aktie von 2,26 (VJ 2,91) Euro entspricht.

Der Konzernumsatz ging im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende Dezember um 7 Prozent auf 4,10 (VJ 4,41) Mrd. EUR zurück. Nach Unternehmensangaben war dies den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunkenen Kupferpreisen geschuldet.

Der Return on Capital Employed (ROCE), neben dem EBT die zweite wichtige Steuerungsgröße bei Aurubis, ging auf 16,3 (VJ 17,9) Prozent zurück. Dies lag neben dem niedrigeren Quartalsergebnis auch am höheren Vorratsbestand. Der Vorratsaufbau ging naturgemäß mit einem Rückgang der Zahlungsmittel auf 540 (VJ 706) Mio. EUR einher. Die Nettofinanzposition ging auf 238 (VJ 379) Mio. EUR zurück, liegt aber immer noch deutlich im positiven Bereich.

Im gesamten Geschäftsjahr 2022/2023 erwartet Aurubis eine wachsende globale Nachfrage nach Kupfer und somit höhere Schmelz- und Raffinerielöhne. Für das Kalenderjahr 2023 hat Aurubis die Kupferprämie auf 228 (VJ 123) USD pro Tonne fixiert. Beim Altkupfer geht man trotz kurzfristiger Schwankungen von einem insgesamt stabilen Marktumfeld aus, wohingegen im Bereich Schwefelsäure von einem deutlich reduzierten Ergebnisbeitrag ausgegangen wird. Bei den Energiepreisen wird ein weiterhin hohes Niveau erwartet, was Aurubis durch Hedging aber zumindest teilweise abfedern kann.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies ein operatives EBT in der Spanne von 400 bis 500 (VJ 532) Mio. EUR, wobei das Management vom Erreichen des oberen Endes ausgeht. Für den ROCE werden 11 bis 15 (19) Prozent veranschlagt. Damit hält man an der im letzten Geschäftsbericht aufgestellten Prognose fest.

Fazit: Auf den ersten Blick wirken die Zahlen für das erste Quartal von Aurubis nicht übermäßig euphorisierend. Dennoch liegen sie im Rahmen der Erwartungen auch in Hinsicht auf das Gesamtjahr. Die Nachfrage nach Kupfer wird in den kommenden Jahren eher zunehmen, da Kupfer gerade bei der fortschreitenden Elektrifizierung und für die Energiewende eines der wichtigsten Vorprodukte ist. Auch der Trend zu mehr Recycling spielt Aurubis in die Hände. Nachdem sich die Aktie seit Oktober fast verdoppelt hat, sollten interessierte Anleger zunächst auf eine Konsolidierung warten. Langfristig sind Unternehmen und Aktie weiter aussichtsreich.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 18,52 17,51 17,15
Ergebnis je Aktie in EUR 9,91 8,15 8,16
KGV 10 12 12
Dividende je Aktie in EUR 1,80 1,78 1,78
Dividendenrendite 1,84 % 1,82 % 1,82 %

*e = erwartet

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