AURUBIS – Weiterer Metalldiebstahl, Aktie bricht ein!
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- Aurubis AG - WKN: 676650 - ISIN: DE0006766504 - Kurs: 76,460 € (XETRA)
Bereits im Juni hatte das Hamburger Unternehmen mitgeteilt, dass Diebe über mehrere Jahre hinweg edelmetallhaltige Nebenprodukte, die bei der Kupferproduktion anfallen im Gesamtwert von ca. 20 Mio. EUR entwendet hatten. In einer bundesweiten Polizeiaktion wurden damals sechs Personen verhaftet.
Gestern Abend teilte Aurubis per Ad-hoc-Meldung mit, dass der Verdacht besteht, dass das Unternehmen erneut Opfer weiterer Diebstähle geworden sein könnte. Bei den Routineüberprüfungen der Metallbestände seien erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand festgestellt worden, weshalb das Landeskriminalamt Hamburg informiert worden ist.
Dreistelliger Millionenschaden?
Um die genaue Schadenshöhe zu ermitteln, wurde umgehend mit einer außerordentliche Inventur begonnen, mit deren Ergebnissen noch Ende dieses Monats gerechnet wird. Laut Aurubis steht zu befürchten, dass sich der Schaden auf einen niedrigen dreistelligen Millionen Betrag belaufen könnte.
Die Unternehmensleitung übt sich hier zwar noch im Konjunktiv, wie ernst die Sache aber ist, wird daran deutlich, dass die Ergebnisprognose für das Ende September zu Ende gehende Geschäftsjahr 2022/23 nicht weiter aufrechterhalten wird. Die prognostizierte Bandbreite von 450 bis 550 Mio. EUR ist somit hinfällig.
Neben der gestarteten Sonderkonjunktur wurden außerdem auch externe Experten mit der Überprüfung der Vorfälle sowie der Verbesserung des Sicherheitskonzepts beauftragt. Auf die negativen Auswirkungen bei der Aurubis-Großaktionärin Salzgitter AG geht mein Kollege Rene Berteit in seinem Artikel ein.
Fazit: Die Diebstähle bei Aurubis sind weitaus schwerwiegender als ursprünglich gedacht. Die 20 Mio. EUR waren schon kein Pappenstiel, aber ein Schaden im dreistelligen Millionenbereich ist selbst für einen Milliardenkonzern gravierend. Da muss schon die Frage gestellt werden, wie gut die Sicherheitsvorkehrungen beim Unternehmen funktionieren. Die Aurubis-Aktie gab gestern Abend nachbörslich um mehr als 8 Prozent nach und dürfte heute mit Abstand schwächster Wert im MDAX sein. Die Analysten werden ihre Gewinnschätzungen jetzt erstmal entsprechend anpassen müssen. Ob daraus Abstufungen der Aktie resultieren, bleibt abzuwarten. Für Trader ergeben sich nun eventuell interessante Möglichkeiten.
Jahr | 2021/22 | 2022/23e* | 2023/24e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 18,52 | 17,15 | 17,74 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 9,91 | 9,33 | 8,60 |
KGV | 7 | 8 | 8 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,80 | 1,47 | 1,31 |
Dividendenrendite | 2,57 % | 2,10 % | 1,87 % |
*e = erwartet |
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