Analyse
08:30 Uhr, 01.09.2023

AURUBIS – Weiterer Metalldiebstahl, Aktie bricht ein!

Der Kupferhersteller Aurubis scheint erneut Opfer eines groß angelegten Metalldiebstahls geworden zu sein. Der Schaden könnte bis in den dreistelligen Millionenbereich gehen!

Erwähnte Instrumente

  • Aurubis AG
    ISIN: DE0006766504Kopiert
    Kursstand: 76,460 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Aurubis AG - WKN: 676650 - ISIN: DE0006766504 - Kurs: 76,460 € (XETRA)

Bereits im Juni hatte das Hamburger Unternehmen mitgeteilt, dass Diebe über mehrere Jahre hinweg edelmetallhaltige Nebenprodukte, die bei der Kupferproduktion anfallen im Gesamtwert von ca. 20 Mio. EUR entwendet hatten. In einer bundesweiten Polizeiaktion wurden damals sechs Personen verhaftet.

Gestern Abend teilte Aurubis per Ad-hoc-Meldung mit, dass der Verdacht besteht, dass das Unternehmen erneut Opfer weiterer Diebstähle geworden sein könnte. Bei den Routineüberprüfungen der Metallbestände seien erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand festgestellt worden, weshalb das Landeskriminalamt Hamburg informiert worden ist.

Dreistelliger Millionenschaden?

Um die genaue Schadenshöhe zu ermitteln, wurde umgehend mit einer außerordentliche Inventur begonnen, mit deren Ergebnissen noch Ende dieses Monats gerechnet wird. Laut Aurubis steht zu befürchten, dass sich der Schaden auf einen niedrigen dreistelligen Millionen Betrag belaufen könnte.

Die Unternehmensleitung übt sich hier zwar noch im Konjunktiv, wie ernst die Sache aber ist, wird daran deutlich, dass die Ergebnisprognose für das Ende September zu Ende gehende Geschäftsjahr 2022/23 nicht weiter aufrechterhalten wird. Die prognostizierte Bandbreite von 450 bis 550 Mio. EUR ist somit hinfällig.

Neben der gestarteten Sonderkonjunktur wurden außerdem auch externe Experten mit der Überprüfung der Vorfälle sowie der Verbesserung des Sicherheitskonzepts beauftragt. Auf die negativen Auswirkungen bei der Aurubis-Großaktionärin Salzgitter AG geht mein Kollege Rene Berteit in seinem Artikel ein.

Fazit: Die Diebstähle bei Aurubis sind weitaus schwerwiegender als ursprünglich gedacht. Die 20 Mio. EUR waren schon kein Pappenstiel, aber ein Schaden im dreistelligen Millionenbereich ist selbst für einen Milliardenkonzern gravierend. Da muss schon die Frage gestellt werden, wie gut die Sicherheitsvorkehrungen beim Unternehmen funktionieren. Die Aurubis-Aktie gab gestern Abend nachbörslich um mehr als 8 Prozent nach und dürfte heute mit Abstand schwächster Wert im MDAX sein. Die Analysten werden ihre Gewinnschätzungen jetzt erstmal entsprechend anpassen müssen. Ob daraus Abstufungen der Aktie resultieren, bleibt abzuwarten. Für Trader ergeben sich nun eventuell interessante Möglichkeiten.

Jahr 2021/22 2022/23e* 2023/24e*
Umsatz in Mrd. EUR 18,52 17,15 17,74
Ergebnis je Aktie in EUR 9,91 9,33 8,60
KGV 7 8 8
Dividende je Aktie in EUR 1,80 1,47 1,31
Dividendenrendite 2,57 % 2,10 % 1,87 %

*e = erwartet

Aurubis AG - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten