AURUBIS in schwierigem Fahrwasser
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Metallkonzern Aurubis erwartet, dass das schwieriger gewordene konjunkturelle Umfeld die Geschäftsentwicklung im laufenden dritten Quartal und auch im Gesamtjahr 2018/19 belasten wird.
Die Nachfrageabschwächung zeigt sich vor allem im Bereich der Flachwalzprodukte. Grund für diese Entwicklung ist die schwächere Nachfrage aus der Automobilindustrie. Bereits im Halbjahresbericht hatte Aurubis darauf hingewiesen, dass sich der europäische Markt für Flachwalzprodukte deutlich abgekühlt hätte. Seit zwei bis drei Wochen zeigt sich zudem ein Preisverfall bei der Schwefelsäure. Diese ist eine der technisch wichtigsten Chemikalien, die unter anderem in der Düngemittel- und chemischen Industrie zum Einsatz kommt.
Im Rahmen der gestrigen Aufsichtsratssitzung wurde zudem überraschend der Stopp des internen Investitionsprojektes „Future Complex Metallurgy“ (FCM) beschlossen. Ziel des Projektes war es, mehr komplexe Rohstoffe zu verarbeiten, Edelmetalle schneller auszubringen und ein optimiertes Ausbringen von weiteren Metallen zu ermöglichen. Die Entwurfsplanung führte laut Aurubis nun zu dem Ergebnis, dass deutlich höhere Investitionen erforderlich wären als ursprünglich geplant. Das Projekt FCM sah Investitionen in Höhe von 320 Mio. Euro vor und ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wurden aus dem Projekt positive EBITDA-Beiträge von 80 Mio. Euro pro Jahr erwartet. Der Stopp des Projekts in der aktuellen Entwicklungsstufe führt in Q3 zu einer Einmalbelastung in Höhe von rund 30 Mio. Euro.
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen und der angekündigten Einstellung von FCM senkte die DZ Bank ihre Gewinnschätzungen ab 2018/19. „Aurubis musste aufgrund der konjunkturellen Abkühlung und der Einstellung eines zentralen Projektes die Gewinnprognose erneut senken“, so Analyst Dirk Schlamp in einer am Donnerstag vorgelegten Studie. Den überraschenden Stopp des FCM-Projektes führe er auch auf den Führungswechsel an der Spitze des Konzerns zurück.
Aurubis will laut Schlamp im Kern weiter an der Multi-Metall-Strategie festhalten. „Wie die angepasste Strategie aussehen wird, dürfte in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden“, so der Analyst.
Unter Berücksichtigung der gesenkten Gewinnschätzungen hat die DZ Bank einen neuen fairen Wert von 45 (zuvor: 47) Euro ermittelt. Mit Blick auf das Kurspotenzial von über 10 Prozent bestätigen die Analysten das Anlageurteil „Kaufen“.
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