Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
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Die Anleihekaufprogramme nicht ausweiten, im Notfall aber gerne mehr als das Bisherige zu tun - hat die EZB mit dieser Entscheidung die Entscheidung nur hinausgezögert? Eine Entscheidung, die vor ein paar Tagen von vielen Akteuren noch als wichtig für die Rettung der Eurozone gesehen wurde. Oder wollte die Zentralbank den Märkten mit bewusst zur Schau gestellter Ruhe ein Zeichen geben, dass sich die Währungshüter nicht von der Angst oder gar Panik einiger Händler anstecken lassen? Wenn man die Reaktion des DAX, aber auch des Euro und der Anleihekurse sieht, könnte man zu letzterer Interpretation neigen. Nicht, dass das Verhalten der EZB als paradoxe Intervention zu verstehen gewesen wäre, weil deren Gebaren von vielen zwar als ein auf "Zeit spielen", aber dennoch als überraschend empfunden wurde. Vielmehr bleibt mit der Aufschiebung einer möglichen Ausweitung der derzeitigen Anleihekaufprogramme den Akteuren an den Finanzmärkten, vor allem aber den Daxianern die Hoffnung erhalten, dass die EZB am Ende doch noch nachlegen wird. Zumindest ist die Aussicht auf eine baldige Rückführung der außerordentlichen Maßnahmen in weite Ferne gerückt. Und das schürt die Fantasie auf weiter steigende Aktienkurse.
Im Hintergrund wartet übrigens ein weiterer möglicher Retter Europas. Die Rede ist von China, dessen Devisenreserven überwiegend in USStaatsanleihen angelegt sind. Dabei soll es sich um immerhin 1,8 Billionen Dollar handeln. Auch wenn kürzlich sogar ein EU-Offzieller zitiert wurde, man müsse die Chinesen dazu bringen, EU-Schuldtitel zu erwerben, gilt eine solche Lösung vielerorts immer noch als unwahrscheinlich. Nicht, weil China sich dagegen stellen würde. Sondern weil sich dem Vernehmen nach die EZB, aber auch die Politiker angeblich gegen solche Schritte sperren würden. Dabei kann sich grundsätzlich jedes Land am Anleihemarkt engagieren. Und davon einmal ganz abgesehen, stellt sich die Frage, ob man am Ende überhaupt wählerisch sein und sich seine Gläubiger aussuchen kann.
Unterdessen hat sich der DAX nach einem Beinah- Test unserer Schlüssel-Unterstützung bei 6.650 längst wieder auf den Weg nach oben gemacht und ein neues Jahreshoch erreicht. Durch die abermals abgewehrte Korrektur ist die Oberseite noch etwas offener, wobei das Potenzial nunmehr bis 7.150 reicht. Um dieses postive Szenario aufrecht zu erhalten, darf 6.750 nicht mehr verletzt werden Maßnahmen in weite Ferne gerückt. Und das schürt die Fantasie auf weiter steigende Aktienkurse.
Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.
Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf
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