Argentinien erlebt einen holprigen Neustart
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Buenos Aires (Godmode-Trader) - Die neue argentinische Regierung hat in ökonomischer Hinsicht Rückschläge zu erleiden, aber auch positive Entwicklungen vorzuweisen. Zweistellige Inflationsraten, eine tiefe Rezession - und dann noch Milliardenforderungen von US-Hedgefonds. Unbedeutend sind die Probleme des frisch inaugurierten Präsidenten Mauricio Macri wahrlich nicht. Vor allem die Folgen der Staatspleite von 2001 belasten noch sehr. US-Anleger bestehen im Schuldenstreit auf Milliardensummen und ohne Einigung ist Buenos Aires der Zugang zum Kapitalmarkt verwehrt. Doch hier zeichnet sich eine Lösung ab. Am Dienstag meldete der vom zuständigen US-Gericht bestellte Vermittler Daniel Pollack, dass sich Buenos Aires mit einigen der Sammelklägern geeinigt habe. Die Gläubiger sollen den Nennwert der strittigen Anleihen vollständig erstattet bekommen und zudem 50 Prozent der ursprünglichen Zinsen erhalten. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um eine vergleichsweise geringe Zahlung von 70 Mio. US-Dollar.
In der Woche zuvor hatte Argentinien sechs Großgläubigern insgesamt 6,5 Milliarden Dollar geboten. Allerdings haben nur zwei dieser Kläger die Offerte akzeptiert. Die beiden wichtigsten aber - die Hedgefonds NML Capital und Aurelius - haben bislang alle Umschulungsangebote abgelehnt und bestehen auf dem vollen Betrag, den die US-Justiz ihnen einst zugesprochen hatte.
Ökonomisch läuft es alles andere als rund. Argentinien hat zudem im vergangenen Jahr erstmals seit 1999 im Außenhandel ein Defizit angehäuft. 2015 wurde fiel Fehlbetrag von drei Milliarden US-Dollar an, wie das statistische Amt Indec am Donnerstag mitteilte. Die Exporte fielen um 17 Prozent auf 56,8 Milliarden US-Dollar, während die Importe um 8 Prozent auf 59,8 Milliarden US-Dollar zurückgingen. Dennoch rechnet Finanzminister Prat-Gay in diesem Jahr mit einem Wachstum von 0,5 bis 1,0 Prozent. Und in den kommenden drei Jahren werde Argentinien dann durchschnittlich sogar um 4,5 Prozent wachsen, sagte der Minister auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
US-Präsident Barack Obama teilte am Donnerstag mit, dass er nach seinem Kuba-Besuch am 23. und 24. März nach Buenos Aires reisen werde. „Argentinien öffnet sich für Beziehungen mit allen potenziellen Verbündeten“ freute sich Außenministerin Susana Malcorra im Gespräch mit dem Nachrichtensender TN. Obama ist der erste US-Präsident der Argentinien seit 2005 besucht.
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