Fundamentale Nachricht
15:36 Uhr, 28.10.2019

Apathie am Ölmarkt

Der Ölpreis machte in den vergangenen Wochen - hin- und hergerissen von schwachen Wachstumserwartungen und steigenden politischen Spannungen im Nahen Osten - wenig von sich reden und verharrte im Bereich von 60 USD/Barrel. Analysten erwarten in diesem Jahr dennoch steigende Preise.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 61,695 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis notiert zu Wochenbeginn weiter in der Nähe seines einmonatigen Hochstands. In der vergangenen Woche hatten die Notierungen deutlich zugelegt, nachdem ein überraschender Rückgang der US-Rohölreserven überrascht hatte. Hinzu kam eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Die Commerzbank sieht noch einen weiteren Grund für steigende Ölpreise. Nach Einschätzung von Rohstoffexperte Carsten Fritsch werden die Notierungen von der Erwartung gestützt, dass die Allianz OPEC+ die Produktion falls erforderlich weiter kürzen könnten. Daran führe kein Weg vorbei, sagte Fritsch. Wie stark die Produktionskürzungen ausfallen könnten, hänge vor allem vom Wachstum der US-Ölförderung ab.

Hier flaut die Dynamik weiter ab. Nach Angaben von Baker Hughes zeigte sich die Bohraktivität in den USA in der vergangenen Woche weiter rückläufig. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen sank demnach von 713 auf 696 und damit den niedrigsten Stand seit Anfang 2017.

Nach den neuesten Prognose von Goldman Sachs wird die Rohölsorte Brent auch im kommenden Jahr bei rund 60 US-Dollar je Barrel gehandelt. „Die laufenden OPEC-Drosselungen und die verlangsamte Schieferöl-Förderung in den USA werden den Anstieg des sonstigen Nicht-OPEC-Angebots und das moderate Nachfragewachstum im nächsten Jahr kompensieren.“ Insofern sein kein signifikantes Preispotenzial zu erkennen.

Der Brent-Future habe sich in den letzten Wochen zwischen „sich verschlechternden Wachstumserwartungen und steigenden politischen Spannungen im Nahen Osten“ aufgerieben, stellten die Goldman Sachs-Analysten vergangene Woche in einem Kommentar fest. Trotz offensichtlicher Apathie an den Energiemärkten sei aber zu erwarten, dass die sich verbessernden Fundamentaldaten in den kommenden Monaten zu höheren Preisen führen würden. Goldman Sachs prognostizierte entsprechend ein gewisses Aufwärtsrisiko für die Ölpreisprognose per Jahresende von 62 Dollar/Barrel.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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