Anleger haben Glauben an Aktien nicht verloren
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Neben der Euro-Krise, welche in den letzten Wochen vor allem den Finanzsektor erneut durchschüttelte, machen auch die schwachen US-Wirtschaftsdaten die Anleger nervös, meint Philipp Bärtschi, Chefstratege bei der Bank Sarasin & Cie. In einer Kolumne analysiert Bärtschi:
„Nachdem die wichtigsten Indikatoren bereits im Mai enttäuschten, lassen die Daten für Juni kaum Hoffnung auf eine Besserung. Da die Markterwartungen noch zu positiv sind, kommt es weiterhin zu negativen Überraschungen. Der Citigroup Economic Surprise Index (CESI) für die USA, welcher die Anzahl der positiven oder negativen Makro-Überraschungen widerspiegelt, ist auf das tiefste Niveau seit dem ersten Quartal 2009 gefallen. Signalisiert der CESI also weitere Rückschlagsgefahr oder deutet das tiefe Niveau des CESI vielmehr auf eine bevorstehende Markterholung hin?“; fragt der Stratege.
Die Bank Sarasin hat den Zusammenhangs zwischen dem CESI und dem S&P 500 von 2003-2010 analysiert und festgestellt, dass die zukünftige Aktienperformance desto besser ist, je tiefer das Niveau des CESI ist. Das aktuell sehr negative Niveau des Index signalisiert sowohl kurz- wie auch mittelfristig eine überdurchschnittliche Performance.
Weiter wurde laut Bärtschi geprüft, ob die von der Bank Sarasin regelmäßig betrachteten Marktstimmungsindikatoren die positive Aussage der CESI-Analyse unterstützen. Vier von sechs Indikatoren gaben per Mitte Juni ein Kaufsignal und signalisieren ebenfalls, dass eine kurzfristige Aktienrallye möglich ist.
Die jüngste Umfrage von der Bank of America Merrill Lynch bei globalen Vermögensverwaltern zeige zwar, dass diese ihre Übergewichtung von Aktien im zweiten Quartal reduzierten. Die Netto-Übergewichtung liege nun im langfristigen historischen Durchschnitt, sei aber deutlich über der Gewichtung nach dem letzten Sommercrash. "Der Optimismus der Anleger ist zwar gedämpft, aber nicht gebrochen. Anders ausgedrückt: Die Anleger haben den Glauben an Aktien noch nicht verloren", glaubt Bärtschi.
Sein Fazit: „Die Bank Sarasin denkt, dass die Abwärtsrisiken für Aktien im Sommer hoch bleiben. Eine schwache Marktperformance spricht weiterhin für defensive Aktien mit vernünftiger Bewertung und hohem Dividendenpotenzial. Diese sind vor allem im Energiebereich sowie im Verbrauchsgüter- und Telekomsektor zu finden.“
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