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10:17 Uhr, 24.02.2017

Analysten senken Ölpreis-Prognose deutlich - OPEC-Streit vorprogrammiert

Das Thema „OPEC“ dürfte nun ausreichend in den Öl-Preisen berücksichtigt sein und kaum weitere Impulse nach oben geben können. Der Start des Irak (im Januar) legt zudem die Basis für OPEC-Streitigkeiten. Vor diesem Hintergrund sehen die Experten der LBBW derzeit kein Aufwärtspotenzial für die Rohölpreise.

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Stuttgart/ Wien (Godmode-Trader.de) - Im ersten Monat, in dem die vereinbarten Kürzungen gelten, haben sich die OPEC-Mitglieder offiziellen Daten zufolge weitgehend an die Beschlüsse gehalten. Auf Basis der Daten von Bloomberg, Reuters und OPEC Secondary Sources wurde im Januar mit einer Reduzierung um insgesamt 1,07 Mio. Barrel pro Tag eine Erfüllungsquote von 91 Prozent erreicht. Die IEA bestätigte diese Zahl in ihrem jüngsten Monatsbericht und berichtete eine „Compliance Rate“ von 90 Prozent. Nach Ansicht von LBBW-Analyst Frank Klumpp sind die Zahlen kaum überraschend, „vor allem die „Übererfüllung“ der Saudis, die als Architekten des Deals gelten und den Markt nun wieder aktiver steuern möchten“. Es sei jedoch eine Frage der Zeit, bis der Druck auf die weniger disziplinierten Kartellmitglieder wachse, so Klumpp. Vor allem Irak habe sich bereits im Januar mit einer Kürzung von nur 51.000 Barrel/Tag im Vergleich zu den verhandelten 210.000 recht schwer getan.

Ein entscheidender Faktor, wie lange der „Shale-Cap“ wirken kann, liegt laut der LBBW in der Rate, mit der die US-Schieferölproduktion jährlich wachsen kann, um die nach wie vor steigende globale Ölnachfrage zu befriedigen. „Dies dürfte vor dem Hintergrund des – bereinigt um Förderkürzungen – derzeit nach wie vor vorhandenen Überangebots voraussichtlich frühestens Ende nächsten Jahres relevant werden“ so Analyst Klumpp. Zuletzt wuchs die US-Ölproduktion mit rund 500.000 Barrel pro Tag während sechs Monaten so schnell wie in den einstigen Boomjahren.

Die Rohstoffexperten der LBBW gehen davon aus, dass das derzeitige Gleichgewicht an den Rohölmärkten vorerst intakt bleibt. „Da wir die Chancen zusätzlichen Angebots durch Schieferöl inzwischen höher einschätzen, reduzieren wir unsere Dezember-Prognose um 5 auf 55 US-Dollar je Barrel“, so Klumpp. Außerdem dürfte das Thema „OPEC“ nun ausreichend in den Preisen berücksichtigt sein und kaum weitere Impulse nach oben geben können. „Der fast schon ignorante Start des Irak legt vielmehr die Basis für OPEC-Streitigkeiten. Vor diesem Hintergrund sehen wir derzeit kein Aufwärtspotenzial für die Rohölpreise“, so der Experte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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