Aluminium: Der Preis ist allzu heiß
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London/ New York/ Peking/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Aluminiumpreis hat jüngst bei 1.950 US-Dollar je Tonne den höchsten Stand seit Mai 2015 erreicht. Für den Preisanstieg waren laut Analysten der Commerzbank Nachrichten aus China verantwortlich, wonach die dortigen Behörden entschieden, die Aluminiumproduktion in 28 Städten während der Heizsaison um insgesamt über 30 Prozent zu drosseln. Damit will die chinesische Regierung gegen die starke Luftverschmutzung in vielen Städten vorgehen. Zur Wärmeerzeugung setzen die Chinesen übermäßig viel Kohle ein. „Die Heizsaison läuft für gewöhnlich von November bis März, so dass die angedachten Produktionskürzungen bei Aluminium nur noch kurzzeitiger Natur sein sollten“, erwartet Analyst Eugen Weinberg.
China hat im zurückliegenden Jahr gemäß Daten des International Aluminium Institute knapp 32 Mio. Tonnen Aluminium produziert und stand damit für 54 Prozent der weltweiten Produktion. Die heimische Produktion übertrifft aber bei weitem die lokale Nachfrage, so dass sich laut dem US-Aluminiumproduzenten Alcoa 2017 in China in diesem Jahr ein Angebotsüberschuss von 2,3 Mio. Tonnen ergeben wird. Die Auswirkungen der behördlichen Entscheidung einer Produktionsdrosselung auf das Angebot sollten daher stark begrenzt sein, erwartet Commerzbank-Analyst Weinberg, der den jetzigen Preisanstieg daher als nicht gerechtfertigt ansieht.
Das Rohstoff-Team von Goldman Sachs rechnet laut einer aktuellen Studie indes mit kräftigen Preissteigerungen für Aluminium. Die Drosselung in China sollte laut den Analysten dazu führen, dass das Land in diesem Jahr eine Mio. Tonne und im kommenden Jahr zwei Mio. Tonnen weniger produzieren. Von dem schmaleren Angebot sollten die Preise profitieren. Die US-Investmentbank geht von durchschnittlichen Preisen für das Industriemetall von 1.950 US-Dollar in diesem, 2.100 US-Dollar im kommenden und 2.200 US-Dollar im Jahr 2019 für die Tonne aus.
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