Aktuelle Börsenturbulenzen ungünstig für High-Yield-Markt?
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Hamburg (BoerseGo.de) – Die Meldungen über die Belastungen der Staatshaushalte in Europa, die enttäuschende Debatte um die Schuldenobergrenze in den USA sowie deren Rating-Herabstufung durch Standard & Poor‘s. Ein Cocktail aus negativen Schlagzeilen hat die aktuellen Marktturbulenzen ausgelöst. Hinzu kämen noch unerfreuliche makroökonomische Nachrichten sowie Meldungen über verfehlte Gewinnprognosen einzelner Unternehmen“, befindet Sander Bus, Leiter des Credit Teams von Robeco.
Der Fondsmanager untersucht, ob die die aktuellen Umstände den High-Yield-Markt negativ beeinlussen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass High-Yield-Anleihen für Investoren weiterhin eine interessante Anlageklasse bleiben“, so Bus. Langfristig orientierte Investoren sollten solche Anleihen insbesondere aus zwei Gründen in ihren Portfolios haben: Zum einen aufgrund des attraktiven Rendite-Risiko-Profils im Vergleich zu anderen Anlageklassen. Vor allem langfristig orientierte Anleger könnten die Liquiditäts-Prämien sammeln, die ein kleineres Marktsegment bietet. Perioden erhöhter Illiquidität – so wie derzeit – könnten interessante Kaufgelegenheiten für nicht-konformistische Anleger bieten. Investoren, die sich aktuell ein Investment zutrauen, könnten Werte zu extrem attraktiven Niveaus kaufen.
Zum anderen sei der High-Yield-Markt im Ganzen weniger anfällig für abgeschwächte makroökonomische Meldungen, wie sie aktuell zu sehen sind. „Der High-Yield-Markt hängt nicht so stark wie der Aktienmarkt von einem starken Wirtschaftswachstum als Garant für stabile Gewinne ab. Die relevanten Größen, um die Fähigkeit eines Emittenten im Markt für Unternehmensanleihen zu beurteilen, sind: Cash-Flow, Verschuldungsgrad und Gewinnmargen. Da der Free Cash-Flow sehr gesund ist, sind viele Unternehmen sehr liquide und die Gewinnmargen immer noch beeindruckend nah an Rekordniveaus. Die Ausfälle werden daher unserer Meinung nach auf dem aktuellen, niedrigen Niveau bleiben. Weil dieses Argument jedoch nicht für hoch verschuldete Unternehmen gelten dürfte, bleiben wir bei mit „CCC“-bewerteten Anleihen weiterhin vorsichtig: Ähnlich wie Aktienmärkte benötigt dieses High-Yield-Marktsegment wirtschaftliches Wachstum, um fortzubestehen“.
Auch die Ankündigung der Fed, die Zinssätze für mindestens zwei weitere Jahre auf dem aktuellen Niveau zu belassen, sei eine gute Voraussetzung für das Gewinnpotential von High-Yield-Anleihen. „In Kombination mit Spreadniveaus um die 650 Basispunkte, wie es sie zuletzt im August 2009 gegeben hatte, sind die Aussichten gut für Spread-Verengungen, niedrige Ausfallraten und Gewinne auf zweitstelligen Niveaus in den nächsten zwölf Monaten“, vermutet Robeco-Experte Bus abschließend.
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