Kommentar
08:48 Uhr, 30.04.2015

Aktien im freien Fall, Öl auf Rekordjagd

Der Dax hat vor der laufenden Korrektur eine Rallye von 30% hingelegt. Das kann auch Öl. Hier steht der Kurs heute 33% höher als noch vor 6 Wochen.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Der Ölpreis ist fast nicht mehr aufzuhalten. Seit Beginn der Rallye vor 6 Wochen zeigen sich nur sehr vage Ansätze einer Konsolidierung. Das ist ein starkes Signal. Bevor es zu einer Konsolidierung kommt geht es wahrscheinlich noch einmal 10% höher. Das heutige Kursplus von über 3% bei WTI ist auf die neusten Daten der US Lagerbestände zurückzuführen. Die Lagerbestände wachsen noch immer an, allerdings deutlich langsamer. Das wird als Signal für ein baldiges Ende des immer weiter steigenden Überangebots gesehen.

Der Lagerbestand ist inzwischen auf 490 Mio. Barrel gestiegen. Das ist ein Drittel mehr als noch vor einem guten halben Jahr. Im Vergleich zu den Vorjahren und sogar zur gesamten Historie ist dieser Anstieg der Lagerbestände einmalig. Anleger hat das tief verunsichert. Es musste zwischenzeitlich befürchtet werden, dass die Lager Ende 2015 komplett gefüllt sein würden. Davon ist inzwischen nicht mehr auszugehen. Das Wachstum der Lagerbestände schwächt sich ab. Das hat übrigens noch nichts mit einem sinkenden Angebot zu tun. Die Lagerbestände steigen im ersten Quartal eines jeden Jahres für gewöhnlich stark an. Das liegt an der Wartung vieler Raffinerien weltweit. Es wird dadurch weniger Öl von Raffinerien verarbeitet. Die Produktion steht in dieser Zeit nicht still. Das Öl muss in dieser Zeit gelagert werden. Jetzt, im Frühling, nehmen die meisten Raffinerien ihre Tätigkeit wieder auf. Die Verarbeitungskapazität steigt schnell an.

Der Lagerbestand sollte in den kommenden Wochen nicht mehr steigen oder sogar leicht fallen. Anleger werden das positiv sehen. Über das Überangebot sagt das noch nichts aus. Der Rückgang in den kommenden Wochen ist allein auf die erhöhte Aktivität der Raffinerien zurückzuführen und nicht auf ein sinkendes Angebot. Die Lagerbestände werden sehr genau beobachtet und bestimmen den Ölpreis mit. Viel wichtiger als der saisonal abhängige Lagerbestand ist jedoch das Angebot. Hier ist in den kommenden Wochen noch nicht mit einem Rückgang zu rechnen. Nichtsdestotrotz hat der Ölpreis seine Trendrichtung geändert. Das war auch 2009 so. Die Parallelen werden immer offensichtlicher.

Das Tempo der Ölpreisrallye wird nicht mehr lange gehalten werden. Ab einem WTI Preis von 60 USD muss man mit einem Pullback zum Ausbruchslevel bei 55 USD gerechnet werden.

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  • schimpanse69
    schimpanse69

    Trend is my friend. Läuft prächtig seit 59 $.

    12:23 Uhr, 30.04. 2015
  • 0815
    0815

    Das ist doch kein Boden wenn ein paar Hedgefonds auf eine Erholung spekulieren.

    Das Überangebot wird noch eine Weile anhalten evtl. Sogar noch Jahre. Sind die Lager voll und können die Menge nicht mehr absorbieren kommt erstmals das komplette Angebot auf den Markt.

    08/09 war ein Nachfrage Schock und die Konjunktur erholte sich schnell.

    Aktuell ist es jedoch eine strukturelle Angelegenheit die das Angebot nachhaltig und dauerhaft erhöht hat.

    11:34 Uhr, 30.04. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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