AIRBUS - Ist die Aktie weiterhin ein Überflieger?
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- Airbus SE - WKN: 938914 - ISIN: NL0000235190 - Kurs: 152,120 € (XETRA)
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 % auf 13,54 Mrd. EUR und übertraf damit leicht die Markterwartungen. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT adj.) legte um 8 % auf 624 Mio. EUR zu. Das ausgewiesene EBIT hingegen sank auf 473 Mio. EUR – belastet durch Restrukturierungs- und Compliance-Kosten. Unter dem Strich erzielte Airbus dennoch einen kräftigen Ergebnisanstieg: Der Nettogewinn kletterte auf 793 Mio. EUR – ein Plus von rund 33 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Jahresprognose wurde daraufhin bestätigt.
Auch beim Cashflow konnte Airbus punkten: Der Free Cashflow vor Kundenfinanzierung lag bei –0,31 Mrd. EUR und damit deutlich besser als die vom Markt erwarteten –1,65 Mrd. EUR. CFO Thomas Toepfer verwies auf eine „starke Einzahlungsdynamik über alle Geschäftsbereiche hinweg“ sowie einen positiven Abflussrhythmus bei Aufträgen und Zahlungen. Das Cashmanagement funktioniert also bei Airbus!
Gliders als temporärer Bremsklotz
Im Bereich der Verkehrsflugzeuge lieferte Airbus in den ersten drei Monaten 136 Maschinen aus – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, der maßgeblich auf fehlende Triebwerke des Herstellers CFM zurückzuführen ist. Ende März standen 17 sogenannte Gliders – fertiggestellte, aber Flugzeuge ohne Triebwerke – auf dem Hof. Faury erwartet eine Normalisierung der Lage „bis zum Sommer“. Das Jahresziel von rund 820 Auslieferungen bleibt dennoch bestehen, wenngleich die erste Jahreshälfte spürbar schwächer verlaufen dürfte.
Auftragstechnisch bleibt die Nachfrage ungebrochen: 204 Nettoaufträge im Quartal – darunter 233 Bruttobestellungen für Narrowbodies und 47 für Widebodies – untermauern die starke Marktposition. Der Auftragsbestand erreicht mit 8.726 Flugzeugen einen neuen Höchststand.
Auch bei den Helikoptern zog das Neugeschäft an: 100 neue Nettoaufträge – ein deutlicher Zuwachs gegenüber den 63 des Vorjahresquartals. Besonders positiv wurde die Präsentation des neuen Modells H140 auf der VERTICON-Messe in den USA aufgenommen. Die Markteinführung ist für 2028 geplant. In der Sparte Defence and Space überzeugte Airbus mit einem Auftragseingang von 2,6 Mrd. EUR, darunter Projekte mit Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
Strategisch von zentraler Bedeutung ist die Einigung mit Spirit AeroSystems. Airbus übernimmt wesentliche Fertigungsteile für die A220- und A350-Programme, unter anderem in Nordirland, Marokko und den USA. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit für die geplanten Produktionssteigerungen zu gewährleisten. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet, Airbus erhält im Gegenzug eine Ausgleichszahlung von 439 Mio. USD.
„Diese Übernahme ist ein Schlüssel zur Stabilisierung unserer Programme – operativ wie finanziell“, so CFO Toepfer. Zwar werde die Integration kurzfristig belasten – 2026 und 2027 sei mit jeweils einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag beim EBIT sowie einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag beim Free Cashflow zu rechnen –, mittelfristig verspreche man sich aber höhere Planungssicherheit.
Zölle: Kein Grund zur Panik, aber zur Wachsamkeit
Ein dominierendes Thema in der Analystenkonferenz war die wieder aufflammende Debatte um transatlantische Zölle. CEO Faury betonte, die Auswirkungen blieben „im aktuellen Rahmen begrenzt“ – sowohl für das Ergebnis als auch für den Cashflow. Die Guidance für 2025 bleibt davon unberührt. Dennoch sei die Lage volatil. Der Konzern setze auf eine Rückkehr zu einem zollfreien Handel für zivile Luftfahrtprodukte.
„Ein stabiler Handelsrahmen ist im Interesse der gesamten Branche – nicht zuletzt der US-Wirtschaft“, so Faury. Man sei auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet, auch auf eine mögliche Verstetigung der Zölle. Bislang gebe es aber keine Anzeichen für eine Störung der Lieferkette.
Airbus bekräftigt seinen Jahresausblick: Für 2025 peilt der Konzern unverändert rund 820 Auslieferungen, ein bereinigtes EBIT von etwa 7 Mrd. EUR sowie einen Free Cashflow vor Kundenfinanzierung von rund 4,5 Mrd. EUR an. Währungsrisiken seien über ein Hedging-Portfolio von über 82 Mrd. USD mit einem Durchschnittskurs von 1,21 weitgehend abgesichert.
Fazit: Das Auftragsbuch ist voll, die Kasse gut gefüllt, Sorgen müssen sich die Aktionäre also nicht. Der Flaschenhals bleibt weiterhin die Lieferkette. Airbus könnte in der Theorie viel mehr Maschinen bauen und ausliefern. Doch das Wachstum wird durch diese Faktoren stark eingeschränkt. Langfristig dürfte die Airbus-Aktie weiter gut laufen.
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Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 69,23 | 74,97 | 84,78 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 5,05 | 6,37 | 8,02 |
KGV | 30 | 23 | 19 |
Dividende je Aktie in EUR | 2,00 | 2,54 | 3,10 |
Dividendenrendite | 1,34% | 1,70% | 2,08% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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