Analyse
10:45 Uhr, 04.08.2025

Rüstungswerte gefragt - Jefferies mit bullischer Branchenstudie

Das Analysehaus Jefferies hat die Kursziele für mehrere führende Unternehmen der deutschen Luftfahrt- und Rüstungsindustrie spürbar nach oben angepasst.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 1.749,000 € (XETRA)
  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 94,000 € (XETRA)
  • Airbus SE - WKN: 938914 - ISIN: NL0000235190 - Kurs: 171,480 € (XETRA)
  • RENK GROUP AG INH O.N. - WKN: RENK73 - ISIN: DE000RENK730 - Kurs: 68,080 € (XETRA)
  • MTU Aero Engines AG - WKN: A0D9PT - ISIN: DE000A0D9PT0 - Kurs: 375,200 € (XETRA)

In einer am Montag veröffentlichten Branchenstudie spricht Analystin Chloe Lemarie von anhaltender Dynamik in sämtlichen Segmenten – gestützt durch strukturellen Rückenwind und ein zunehmend günstiges Umfeld für Verteidigungsinvestitionen. Der Sektor befinde sich am Beginn eines "attraktiven Superzyklus“, so die Einschätzung.

Renk: Gut positioniert für Großaufträge

Für den Antriebsspezialisten Renk hob Jefferies das Kursziel von 60 auf 80 EUR an und bestätigte die Kaufempfehlung. Das Unternehmen sei hervorragend positioniert, um vom schnell expandierenden Markt für Landverteidigung zu profitieren. Lemarie verweist auf konkrete Anzeichen bevorstehender Großaufträge aus Deutschland, die das mittel- bis langfristige Wachstum absichern könnten.

Airbus: „Top Pick“ im zivilen Luftfahrtsektor

Besonders im Fokus steht Airbus: Das Kursziel für den europäischen Flugzeugbauer wurde von 175 auf 225 EUR erhöht, die Einstufung auf „Buy“ belassen. Lemarie bezeichnet Airbus nun als ihren "Top Pick“ im zivilen Luftfahrtbereich. Ausschlaggebend seien vor allem die anziehenden Auslieferungen sowie die starken operativen Skaleneffekte im Produktionshochlauf. Airbus profitiere von einer Erholung der Nachfrage im Passagiersegment ebenso wie von strukturellen Vorteilen im Verteidigungsgeschäft.

Rheinmetall: Der Branchenfavorit

Noch zuversichtlicher zeigt sich Jefferies bei Rheinmetall: Das Kursziel für den Düsseldorfer Rüstungskonzern wurde von 1.880 auf 2.250 EUR angehoben, bei unveränderter Einstufung auf „Buy“. Rheinmetall bleibe der bevorzugte Wert im Sektor – nicht zuletzt wegen eines außergewöhnlich starken Auftragseingangs und langfristiger Wachstumschancen in den Bereichen Luftverteidigung und Raketensysteme. Laut Lemarie sei das Unternehmen "strategisch hervorragend aufgestellt“ und profitiere in besonderem Maße vom derzeitigen geopolitischen Umfeld. Eine charttechnische Einschätzung zur Rheinmetall-Aktie findet ihr bei meinem Kollegen Thomas May (Plus-Artikel)!

MTU: Wartungsgeschäft als Wachstumstreiber

Auch beim Triebwerkshersteller MTU Aero Engines bleibt Jefferies optimistisch: Das Kursziel steigt von 430 auf 470 EUR. Die positive Einschätzung stützt sich insbesondere auf die anhaltende Stärke im Wartungs- und Ersatzteilgeschäft, das von der verlängerten Einsatzdauer älterer Flugzeugflotten sowie einem zurückhaltenden Ausmustern profitiert. Im zivilen Luftfahrtbereich zählt Airbus laut Lemarie inzwischen zum „Top Pick“.

Hensoldt: Aufstufung trotz ambitionierter Bewertung

Besonders erwähnenswert fällt das neue Votum zu Hensoldt aus: Der Spezialist für Rüstungselektronik wird von „Underperform“ auf „Hold“ hochgestuft, das Kursziel gleichzeitig von 60 auf 92 EUR erhöht. Jefferies würdigt die operative Entwicklung als solide und verweist auf die jüngsten Quartalszahlen, die kurzfristige Zweifel ausgeräumt hätten. Auch wenn die Bewertung weiterhin anspruchsvoll sei, sehe man aktuell keine belastenden Impulse.

"Die zügige Umsetzung der deutschen Verteidigungsausgaben war ein wesentlicher Treiber der Kursentwicklung“, so Lemarie. Die erwarteten Aufträge im Rahmen der European Sky Shield Initiative sowie eine vielversprechende Exportpipeline beim Eurofighter könnten die Nachrichtenlage im zweiten Halbjahr positiv prägen. Die Anhebung des Kursziels basiert laut Jefferies im Wesentlichen auf einem Bewertungszeitraum bis 2030 (zuvor 2028), ergänzt um höhere Bewertungsmultiplikatoren und optimierte Langfristannahmen.

Fazit: Rüstung und Luftfahrt zählen derzeit zu den gefragtesten Sektoren und könnten es auch noch eine Weile bleiben, zumindest solange der positive Newsflow anhält. Klar ist jedoch: Eine Entspannung im Ukraine-Konflikt, auf die viele hoffen, könnte den Bewertungen rasch den Wind aus den Segeln nehmen. Einstiege bleiben daher vor allem spekulationsgetrieben.

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