Agrar: Ukraine-Krieg beeinträchtigt bevorstehende Aussaat
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der CBOT schloss am Freitag erstmals seit einem Monat unter der Marke von 1.000 US Cent je Scheffel, eröffnet heute aber wieder darüber. Der mittlerweile seit fünfeinhalb Wochen andauernde Krieg in der Ukraine dürfte erhebliche Auswirkungen auf die diesjährigen ukrainischen Erntemengen haben, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Laut dem Chef der Ukrainischen Agrarvereinigung dürfte die Produktion von Getreide und Ölsaaten, die im Frühjahr ausgesät werden, um mindestens 40 bis 45 Prozent sinken. Die Aussaat von Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen werde um mindestens 30 Prozent zurückgehen. Der Einfluss des Krieges auf die Weizenernte soll dagegen nicht ganz so groß sein, da die Aussaat von Winterweizen bereits erfolgt sei. Hier solle der Produktionsrückgang bei nicht mehr als 20 Prozent liegen, heißt es weiter.
„Der Ende März zurückgetretene ukrainische Landwirtschaftsminister hatte vor zwei Wochen sogar davon gesprochen, dass die Aussaat in diesem Frühjahr nicht einmal halb so hoch ausfallen könnte wie im Vorjahr. Diese Zahlen lassen für die Getreideexporte der Ukraine im nächsten Erntejahr nichts Gutes erwarten, selbst wenn der Krieg bis dahin vorüber und die Häfen wieder geöffnet und betriebsbereit sein sollten. Die Ukraine gehört zu den größten Exporteuren von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl“, so Fritsch.
Das Agrarberatungsunternehmen Strategie Grains habe unlängst seine Prognose für die ukrainische Weizen- und Maisernte 2022/23 um 13 Millionen bzw. um 17 Millionen Tonnen reduziert. Im laufenden Erntejahr 2021/22 könnten die ukrainischen Maisexporte laut Strategie Grains 13 Millionen Tonnen niedriger ausfallen, wenn der Krieg bis in den Sommer andauere. Für die EU könnte der Wegfall der ukrainischen Maisexporte zum Problem werden, da diese bislang der Hauptlieferant für die EU gewesen sei und mehr als die Hälfte des Importbedarfs gedeckt habe, heißt es weiter.
„Es dürfte daher schwierig werden, diese Mengen anderweitig zu ersetzen, zumal mit Serbien ein alternativer Anbieter einen Exportstopp verhängt hat. Der EU-Maispreis ist nach dem Anstieg auf ein Rekordhoch von 380 Euro je Tonne Anfang März zuletzt zwar auf 315 Euro gefallen, was im historischen Vergleich aber noch immer ein sehr hohes Niveau ist. Zuvor wurde dieses nur im August 2021 kurzzeitig erreicht“, so Fritsch.
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