Agrar: Prognoseeinheit Mars optimistisch für EU-Erträge
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Überschrift des jüngsten Berichts der EU-Prognoseeinheit Mars zu den erwarteten Erträgen stimmt optimistisch: „Anhaltend gute Ertragsaussichten". Tatsächlich hob Mars den erwarteten Ertrag bei Mais und Weizen gegenüber Juni leicht an und alle Getreide sollen einen höheren Ertrag als im Fünfjahresdurchschnitt liefern (durchschnittlich 6,3 Prozent mehr), wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Der Ertrag von Weichweizen werde 6,3 Prozent über dem Durchschnitt und sechs Prozent über 2020/21 erwartet, bei Mais lauteten die Zahlen 1,7 Prozent und 8,3 Prozent. Deutschland solle bei beiden Produkten positive Abweichungen von jeweils sechs Prozent vom Fünfjahresmittel aufweisen. Bei Raps habe Mars zwar die Ertragserwartung reduziert, auch hier solle in der EU-27 aber pro Hektar fast fünf Prozent mehr als im Fünfjahresmittel geerntet werden, in Deutschland sogar 13 Prozent, heißt es weiter.
„Frankreich dagegen holt zwar vom schlechten Ergebnis des Vorjahres auf, dürfte aber kaum über den Ertragsdurchschnitt hinauskommen. Einzig bei Zuckerrüben soll der EU-Ertrag marginal unterdurchschnittlich ausfallen, für Deutschland wird aber auch hierbei sowohl gegenüber dem Fünfjahresmittel als auch dem Vorjahr ein kleines Plus von zwei Prozent erwartet. Insgesamt ist Deutschland eines der Länder, das mit der Überschrift des Berichts angesprochen ist“, so Helbing-Kuhl.
Doch: Mars mache auch deutlich, dass der regional außergewöhnlich starke Regen im Juli in Frankreich, Deutschland, den Benelux-Staaten, aber auch Rumänien (und außerhalb der EU auch in der Ukraine) zwar weniger die Erträge, wohl aber die Qualität der jetzt oder bald erntereifen Getreide verschlechtere. So enthalte der Bericht neben Licht auch Schatten, heißt es weiter.
„Letzteren brachte gestern auch der Pflanzenzustandsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums. Entgegen der durchschnittlichen Erwartung im Vorfeld befragter Analysten reduzierte es den Anteil mit gut oder sehr gut bewerteter US-Maispflanzen um einen Punkt auf 64 Prozent (vor allem trockenheitsbedingt in Iowa), den bei Sojabohnen um zwei Punkte auf 58 Prozent – und bei Sommerweizen um zwei weitere Punkte auf neun Prozent, die schlechteste Bewertung seit 1988. Alle drei Produkte legen am Morgen zu“, so Helbing-Kuhl.
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