Agrar: Licht und Schatten bei Ernteschätzungen von Weizen und Raps
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die australische Prognosebehörde Abares zeigt sich sehr zuversichtlich für die nächste Weizenernte des Landes. Mit 32,6 Millionen Tonnen soll sie nah an den Rekord der letzten Ernte von 33,3 Millionen Tonnen heranreichen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Abares habe von exzellenten Wachstumsbedingungen im Juni und Juli gesprochen. Auch die Vorhersage für die nächsten drei Monate sei günstig. Bei Raps (Canola) solle gar mit fünf Millionen Tonnen der bisherige Rekord von vor fünf Jahren übertroffen werden. Damals seien 4,3 Millionen Tonnen geerntet worden, heißt es weiter.
„Die Anhebungen gegenüber der letzten Schätzung von Abares liegen vor allem an deutlich höher angesetzten Erträgen – endlich gute Nachrichten zu Märkten, die in den letzten Wochen von Hiobsbotschaften geprägt waren: Bei Weizen waren es die Abwärtsrevisionen der Ernten in Russland, den USA und Kanada wegen Hitze und Trockenheit. In der EU, vor allem in Frankreich und Teilen Deutschlands, sind es vorrangig die Sorgen um die Qualität nach dem Starkregen zur Erntezeit. Laut FranceAgriMer erfüllen nach vorläufigen offiziellen Angaben nur 39 Prozent des französischen Weichweizens die Qualitätsanforderungen für Mahlweizen“, so Helbing-Kuhl.
Bei Raps sehe es düster aus, weil der weltgrößte Anbieter Kanada auch hier 2021/22 mit einer Ernte auf Neunjahrestief massiv enttäuscht habe. In der EU sei das Bild gemischt. In Deutschland habe der Deutsche Bauernverband Ende August die Ernte trotz fünf Prozent Flächenplus leicht unter Vorjahr gemeldet, im Süden Frankreichs und einigen östlichen Ländern der Union habe das Ergebnis positiv überrascht. Insgesamt dürften laut Strategie Grains aber nur 16,9 Millionen Tonnen Raps zusammenkommen, heißt es weiter.
„Die EU-Kommission liegt mit 16,95 Millionen Tonnen ähnlich hoch. Dies wäre zwar etwas mehr als im Vorjahr (plus fünf Prozent), aber weniger als im Fünfjahresdurchschnitt (minus drei Prozent), da auch wegen der schlechten Aussaatbedingungen im Herbst die Fläche EU-weit neun Prozent unter dem Fünfjahresmittel blieb. Ein drittes Defizit in Folge am globalen Rapsmarkt lässt sich wohl kaum vermeiden. Der Rapspreis in Paris bewegt sich seit Mitte August – mit kleinen Unterbrechungen – auf einem Rekordniveau um 575 Euro je Tonne“, so Helbing-Kuhl.
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