Agrar: IGC sieht Maismarkt 2021/22 weiterhin im Defizit
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Internationale Getreiderat IGC schwenkte gestern auch nach der ersten ausführlichen Prognose des USDA von Mitte Mai nicht auf dessen Linie ein. Einigkeit zwischen den Institutionen besteht zwar darüber, dass sowohl bei Mais als auch bei Sojabohnen und Weizen neue globale Ernterekorde aufgestellt werden sollen, auch weil die hohen Preise Anreiz zur Flächenausdehnung geben, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Doch sei der IGC bei seiner bereits seit März vertretenen Erwartung eines fünften Defizits in Folge am Maismarkt geblieben, habe dieses lediglich gegenüber der April-Prognose um eine Million auf sechs Millionen Tonnen reduziert – das USDA rechne dagegen mit einem Überschuss von fast neun Millionen Tonnen. Zwar liege der IGC bei der Produktionsprognose mit 1.194 Millionen Tonnen sogar leicht über dem USDA, prognostiziere aber die Nachfrage deutlich höher als das USDA, heißt es weiter.
„Der Maispreis reagierte entsprechend positiv auf den IGC-Bericht und schloss mit 6,4 Prozent im Plus. Dies zog auch den Sojabohnenpreis mit, obwohl der IGC die Prognosen hier im Wesentlichen unverändert ließ und weiterhin einen Überschuss von vier Millionen Tonnen und damit nur eine geringfügige Entspannung nach zwei Defizitjahren erwartet“, so Helbing-Kuhl.
Dagegen habe der IGC bei Weizen eine signifikante Änderung vorgenommen: Zwar werde die weltweite Produktion unverändert gegenüber April auf 790 Millionen Tonnen geschätzt, doch solle die Nachfrage höher als bisher vermutet sein. So schrumpfe der prognostizierte Überschuss von neun Millionen auf drei Millionen Tonnen und statt stagnierender Lagerbestände dürfte den großen Exporteuren nun ein nochmaliger Lagerabbau bevorstehen. Der Weizenpreis an der CBOT habe daraufhin um 4,3 Prozent zugelegt, heißt es weiter.
„Nachdem vor wenigen Tagen die EU-Prognoseeinheit Mars ihre Ertragsschätzung für 2021/22 nach oben revidierte, hob die EU-Kommission gestern ihre Ernteerwartung bei Weichweizen um 1,4 Millionen auf 126,2 Millionen Tonnen an. Dies wäre ein Plus von 7,6 Prozent gegenüber Vorjahr. Die erwarteten Endbestände kürzte die Kommission gegenüber April dennoch, da die Weizenmenge, die verfüttert wird, nun höher angegeben wird. Die Weichweizenbestände sollen aber zum Ende 2021/22 immerhin noch um 1,9 Millionen Tonnen aufgestockt werden können, in etwa das Doppelte des in der laufenden Saison absehbaren Abbaus“, so Helbing-Kuhl.
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