Agrar: IGC mit überraschend optimistischen Ernteschätzungen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Internationale Getreiderat IGC stellt die Lage am globalen Weizenmarkt 2020/21 nochmals üppiger dar. Höhere Anfangsbestände und ein kleines Plus bei der Ernte im Vergleich zum Juli-Bericht führen zu um sechs Millionen Tonnen höheren Endbeständen von rekordhohen 294 Millionen Tonnen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Der prognostizierte weltweite Überschuss 2020/21 von 14 Millionen Tonnen gehe allerdings vollständig auf China und Indien zurück, während die Bestände im Rest der Welt stagnierten. Die Weizenernte solle mit 763 Millionen Tonnen den bisherigen Rekord aus 2019/20 nochmals marginal übersteigen. Dazu trage neben einer massiven Erholung in Australien vor allem eine gute russische Ernte bei, die vom IGC um fast zwei Millionen auf rund 80 Millionen Tonnen angehoben worden sei, heißt es weiter.
„Die EU-Ernte wurde dagegen nochmals um fast vier Millionen auf 121,8 Millionen Tonnen gekürzt. Rekordhoch soll mit 1.166 Millionen Tonnen auch die globale Maisernte ausfallen. Dies verhindert aber laut IGC nicht, dass es zu einem weiteren Defizit am Maismarkt kommt. Allerdings wird dieses mit 12 Millionen Tonnen nur halb so hoch wie das des Vorjahres geschätzt“, so Helbing-Kuhl.
Für uns überraschend habe der IGC seine Schätzung für die US-Maisernte trotz der Sturmschäden im US-Hauptanbaustaat Iowa angehoben. Er bleibe mit 384,2 Millionen Tonnen aber marginal unter dem bisherigen Rekord aus 2016/17 und unter dem USDA mit 388 Millionen Tonnen. Dessen Schätzung sei allerdings fertiggestellt worden, bevor der Sturm zugeschlagen habe. Hier stehe somit eine kräftige Abwärtsrevision ins Haus, zumal sich letzte Woche laut USDA 25 Prozent der Maisflächen in den USA in Gebieten mit extremer Trockenheit befunden hätten, heißt es weiter.
„Vor allem wegen einer deutlich höher erwarteten US-Ernte hat der IGC seine Erwartung an die weltweite Produktion von Sojabohnen um acht Millionen auf 373 Millionen Tonnen erhöht. Gegenüber 2019/20 wäre dies ein Plus von zehn Prozent. Er liegt damit nun leicht über dem USDA und prognostiziert einen kleinen Überschuss von fünf Millionen Tonnen am Sojabohnenmarkt. Dieser macht aber nur etwa ein Drittel des Defizits 2019/20 wett und bei den großen Exporteuren dürften die Bestände sogar marginal rückläufig sein“, so Helbing-Kuhl.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.