Agrar: Einige Verschiebungen in den Prognosen des IGC
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - So spannend wie die ersten Prognosen des Internationalen Getreiderats IGC zu 2021/22 vor einem Monat war die gestrige Aktualisierung nicht mehr. Auf der Produktionsseite wurde global betrachtet quasi keine Änderung vorgenommen, wohl aber die Erwartung an die US-Maisernte empfindlich um 4,5 Millionen Tonnen gekürzt, nachdem in der Zwischenzeit die US-Anbaupläne mit einer nur geringfügigen Ausdehnung der Maisfläche bekannt wurden, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Andere Länder sollten dies aber ausgleichen können, etwa Argentinien und die EU. Aggregiert über alle Getreide lasse der IGC auch den erwarteten Verbrauch unverändert, ebenso die Erwartung einer bei dieser breiten Abgrenzung ausgeglichenen Bilanz 2021/22 nach einigen defizitären Jahren. Nennenswert sei jedoch die Verschiebung eines Teils der (Futter-)Nachfrage – vier Millionen Tonnen – von Mais in Richtung Weizen, nachdem sich Mais allein im April nochmals um fast 20 Prozent verteuert habe, heißt es weiter.
„Dabei spielt die Aussicht auf eine bei Mais 2021/22 global nochmals negative Marktbilanz eine Rolle, auch wenn der IGC wegen der Nachfrageverschiebung das prognostizierte Defizit von zehn Millionen Tonnen im März auf nun sieben Millionen Tonnen kürzte – was sich gegenüber den 26 Millionen und 29 Millionen Tonnen der beiden Vorjahre fast klein ausnimmt. Dagegen fällt der Überschuss bei Weizen um ebenfalls drei Millionen Tonnen niedriger aus, er soll nun neun Millionen Tonnen betragen“, so Helbing-Kuhl.
Auch für 2020/21 habe der IGC den Überschuss bei Weizen um drei Millionen auf elf Millionen Tonnen gekürzt. Ohne China und Indien sei auch dieser Markt in beiden Jahren defizitär, nach den jüngsten Anpassungen umso mehr. Anpassungen in diese Richtung – allerdings angebotsseitig – habe gestern auch die EU-Kommission vorgenommen. Zwar gehe sie nicht davon aus, dass der harsche Frost Anfang April bei den Getreiden größere Schäden angerichtet habe, heißt es weiter.
„Dennoch addieren sich bei Weichweizen eine geringfügige Flächenkürzung (noch immer ein Plus von vier Prozent gegenüber 2020/21) und eine kleine Reduktion bei den Erträgen – die Prognoseeinheit MARS hatte diese vor wenigen Tagen um 0,5 Prozent gekürzt – zu einer mit 124,8 Millionen Tonnen um zwei Millionen Tonnen niedriger als im März erwarteten Erntemenge. Auch dies ist zwar noch ein Plus gegenüber Vorjahr von gut sechs Prozent und gegenüber dem Fünfjahresmittel um 2,8 Prozent, doch der Vorsprung engt sich zusehends ein. Zudem warnt die EU-Kommission, dass es in verschiedenen Regionen der Union an Niederschlägen mangelt“, so Helbing-Kuhl.
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