Afghanistan: Wirtschaftsschock
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) Finanztechnisch geht in Afghanistan nicht mehr allzu viel. Seit dem 15. August sind staatliche Banken und private Geldhäuser geschlossen, heißt es in einem Bericht der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Auch Geldautomaten werfen somit keine Scheine mehr aus. Mitte vergangener Woche habe die Landeswährung Afghani ein Allzeittief gegenüber dem US-Dollar markiert. Seitdem habe sich die afghanische Währung leicht erholt, auf niedrigem Niveau. Die Hälfte des Haushaltes des Landes werde durch Hilfszahlungen aus dem Ausland gedeckt, die nun aber unterbrochen seien..
Auch die Wirtschaftskrise im Land spitzt sich zu. Es mangelt an allem, besonders an Lebensmitteln und Medikamenten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte am Montag, die Leerflüge nach Kabul zu nutzen, um medizinische Ausrüstung und Güter ins Land zu liefern. Auch die galoppierenden Inflation ist ein zunehmendes Problem. Gibt es doch Grundnahrungsmittel, können sich die Leute diese nicht mehr leisten.
Zu allem Übel gibt es Streit um die Notenbank. Der ins Exil geflüchtete Ajmal Ahmady betrachtet laut FAZ weiter als „agierender Gouverneur“ der Da Afghanistan Bank (DAB), der auch den im Ausland lagernden Geldschatz des Landes überwache. Die Taliban aber haben mittlerweile einen „handelnden Gouverneur“ in Kabul installiert, und zwar Mohammad Idris, den bisherigen Leiter des „Wirtschaftsrates“ der Islamisten. Er werde die „sich abzeichnenden Bankprobleme und die Probleme der Menschen mit dem Handel und ihre Schwierigkeiten“ angehen, hieß es laut FAZ.
Ahmady hatte zuletzt wiederholt vor einer Wirtschaftskrise gewarnt: Das Taliban-Regime werde eine ganze Reihe wirtschaftlicher Schocks erleiden, die zu einer schwächeren Währung und starker Inflation führen würden, so die FAZ weiter. Die Hoffnung sei, dass Nachbarländer wie China und Pakistan zumindest zeitweise einspringen, um zu unterstützen und zu helfen.
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