ADLER GROUP - Nach der Rettung ein heißer Zock?
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- ADLER Group S.A. - WKN: A14U78 - ISIN: LU1250154413 - Kurs: 0,165 € (XETRA)
Kaum jemand dachte, dass die Aktionäre ebenfalls gerettet werden. Doch scheinbar hat sich nach einem harten Kampf auch das Aktionariat sein Gehör am Tisch der Gläubiger verschafft. Anleihegläubiger sollen nach der Rekapitalisierung „nur“ 75 % des Unternehmens halten. Der Rest ist für die heutigen Aktionäre reserviert. Eine durchaus beachtliche Quote.
Verkäufe sollen Bilanz verbessern
Ein Großteil der 2L-Anleihen (zweiter Rang, vorrangig besichert) soll demnach in ewige Anleihen umgewandelt werden und danach als Eigenkapital klassifiziert werden können. Zusätzliche Liquidität soll durch eine Fremdfinanzierung von 350 Mio. EUR erfolgen, und Adler darf sogar Teile von Verkaufserlösen einbehalten.
Thierry Beaudemoulin, CEO der Adler Group, freut sich über das „tolle“ Ergebnis. Das verschafft ausreichend Zeit, um Immobilien zu veräußern und nicht unter großer Not weit unter Marktwert verkaufen zu müssen. Fälligkeiten werden nach hinten verlagert, und 2,3 Mrd. EUR an Fremdkapital zu Eigenkapital gewandelt. Zudem sollen 100 Mio. EUR Liquidität zufließen, und Verkaufserlöse von bis zu 250 Mio. EUR dürfen künftig im Unternehmen verbleiben.
Die bislang ausstehenden Stammaktien werden künftig 25 % der Stimmrechte der Adler Group repräsentieren. Bei einem Aktienkurs von zuletzt 30 Cents außerbörslich beträgt die Kapitalisierung 45 Mio. EUR. Zusammen mit den neuen Aktien wären es dann 180 Mio. EUR.
Die Adler Group besitzt derzeit rund 25.000 Wohnungen. Vergangenes Jahr wurde ein Verlust von 1,8 Mrd. EUR ausgewiesen, und der Verschuldungsgrad lag zum Jahresende nahe 100 %. Faktisch war Adler also pleite. Die angedachten Schritte müssen zunächst noch von einer Gläubigerabstimmung abgesegnet werden. Auch eine außerordentliche Hauptversammlung muss noch tagen, ehe dann die Kapitalmaßnahmen umgesetzt werden können.
Fazit: Die Adler-Group-Aktie ist ein heißer Zockerwert und dürfte heute und die kommenden Tage von Spekulanten gespielt werden. Die unheimlich komplexe Struktur und die weiterhin große Unsicherheit, ob Adler dank der Rettungsmaßnahmen auch langfristig überleben kann, bleiben aber bestehen. Allein die komplexe Struktur, siehe Schaubild unten, sollte Anleger nicht zu sicher machen, hier den Durchblick zu haben bzw. behalten zu können. Das Unternehmen war nicht umsonst jahrelang als Blackbox in der Immobilienwirtschaft verschrien.
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Quelle: Präsentation Adler Group - Wer das versteht darf gerne mitzocken
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