5 Empfehlungen für Privatanleger von Starinvestoren (Teil 3: Jim Rogers)
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Jim Rogers
Als Sozius von George Soros war Jim Rogers 1970 Mitbegründer des legendären Hedgefonds Quantum Funds, der vor allem als Investmentvehikel für Soros berühmte Wette gegen das Britische Pfund im Jahr 1992 bekannt wurde. Bereits 1980 verließ Rogers den Fonds wieder, wurde Professor, Schriftsteller und unternahm mehrere Weltreisen. Auf der persönlichen Webseite (www.jimrogers.com) kann man seine dreijährige Weltreise (1999-2002) in einem umgebauten Mercedes-Cabrio detailliert nachlesen. Jim Rogers lebt seit 2008 in Singapur und äußert sich regelmäßig zu den Entwicklungen an den Finanzmärkten.
“Index investing outperforms active management year after year.” (1)
1. Tipp: Investieren Sie Ihr Geld in Indexfonds. Anders lässt sich diese Aussage, getroffen von einem ehemaligen Hedgefondsmanager, nicht werten. Tatsächlich schaffen es mehr als 80 % der Fondsmanager nicht in einem 10-Jahreszeitraum besser als der Marktdurchschnitt zu performen. (2)
“The price of a commodity will never go to zero. When you invest in commodities futures, you’re not buying a piece of paper that says you own an intangible piece of company that can go bankrupt.” (3)
2. Tipp: Unternehmen können pleitegehen, aber Rohstoffe werden immer einen Wert haben. Jim Rogers ist bekannt für seine Rohstoff- und Edelmetallinvestitionen. Um das Risiko zu verteilen, sollten Anleger einen Teil ihres Geldes in Rohstoffe investieren.
“Commodities tend to zig when the equity markets zag.”
3. Tipp: Wenn die Aktienmärkte fallen, steigen Rohstoffe meistens. Jim Rogers weist darauf hin, dass Anleger ihr Risiko abfedern können, wenn sie Rohstoffe im Portfolio halten. Die Meinungen der „Gelehrten“ zur Frage, ob Rohstoffe einen Mehrwert im Portfolio darstellen, gehen immer wieder auseinander. Zum einen hat die Notenbankenpolitik seit der Finanzkrise dazu geführt, dass Aktien- und Rohstoffrenditen stärker miteinander korrelieren, als vor Beginn der Krise. In einer BIZ-Studie aus dem Jahr 2013 konnten die Autoren aber nachweisen, dass eine Beimischung von Rohstoffen zwar grundsätzlich höhere Renditen fördert, aber auch die Volatilität des Portfolios steigert. (4)
“Get inside information from the president and you will probably lose half your money. If you get it from the chairman of the board, you will lose all of your money.”
4. Tipp: Heiße Tipps und “geheime“ Informationen sind kein guter Grund eine Aktie zu kaufen. Meistens verliert man mit Tipps Geld, vor allem wenn man sie vom Präsidenten oder CEO der Firma erhält, wie Rogers humorvoll bemerkt.
“Most successful investors, in fact, do nothing most of the time.”
5. Tipp: Die meisten erfolgreichen Anleger tun die meiste Zeit nichts. Tatsächlich sind eher passive, zurückhaltende Investoren langfristig erfolgreicher. In einer Studie von Stiftung Warentest (5) erzielten zwar sehr aktive Investoren die höchste Rendite, jedoch nur vor Kosten. Da bei jeder Transaktion Kosten für An- und Verkauf anfallen, drücken die Tradingkosten oftmals schnell die Rendite. Nach Kosten waren die sehr aktiven Investoren mit Abstand die schlechteste Testgruppe, wohingegen passive und sehr passive Investoren die beste Rendite nach Kosten erzielten.
Fazit
Jim Rogers ist ein Rohstoff- und Asienexperte. Mit seinen pessimistischen Prognosen für die Aktienmärkte lag er häufig daneben (zuletzt 2012), doch das dürfte seinem Portfolio kaum geschadet haben. Vor allem die asiatischen Wirtschaftsräume, auf die Rogers seinen Fokus seit Beginn des neuen Jahrtausends verstärkt gelegt hat, haben sich deutlich besser entwickelt als der Rest der Welt (siehe dazu auch Ergebnisse des Allianz Global Wealth Reports 2016 ). Als Impuls für das eigene Portfolio können Anleger Jim Rogers Affinität zu Rohstoffen mitnehmen und sich diese Anlageklasse einmal genauer anschauen.
Im nächsten Beitrag: Peter Lynch.
Viele Grüße
Jakob Penndorf
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(1) Jim Rogers Quotes auf Brainyquote.com. Abgerufen am 27.09.2016.
(2) Do Actively Managed Funds Really Pay Off for Investors? Abgerufen am 27.09.2016.
(3) Jim Rogers Quotes auf Picturequotes.com. Abgerufen am 27.09.2016.
(4) BIS Working Papers, No 420, On the correlation between commodity and equity returns: Implications for portfolio allocation. Marco Lombardi and Francesco Ravazzolo, Monetary and Economic Department, Bank for International Settlements. July 2013. Abgerufen am 27.09.2016.
(5) Anlagefehler vermeiden: Nicht zu viel umschichten. Anlagefehler-Serie auf www.test.de vom 18.11.2014, abgerufen am 27.09.2016.
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