Wissensartikel
13:40 Uhr, 02.05.2025

Warum Verluste doppelt so schmerzen wie Gewinne erfreuen

Verluste schmerzen doppelt so sehr wie Gewinne erfreuen. Diese psychologische Falle führt dazu, dass wir an schlechten Investments festhalten – und so oft größere Verluste riskieren. Doch es gibt Auswege!

Ganz wichtiger Punkt! Das Aufstocken von Verlustpositionen ist ein Phänomen, das viele Anleger betrifft und in der Verhaltensökonomie ausführlich untersucht wurde. Der Hauptgrund dafür ist die sogenannte Verlustaversion: Verluste werden vom menschlichen Gehirn deutlich stärker wahrgenommen als Gewinne. Dieser psychologische Effekt führt dazu, dass Anleger Verluste nur ungern realisieren und stattdessen hoffen, dass sich die Situation noch zum Besseren wendet. Oft wird dann sogar weiteres Kapital in eine bereits verlustreiche Position investiert, um den durchschnittlichen Einstiegspreis zu senken. Diese Strategie, das sogenannte "Averaging Down", ist jedoch riskant, da sie das Verlustrisiko erhöht und das Depot zunehmend auf eine schwache Position konzentriert. "Averaging Down" bringt Dich als Anleger mit Deinem Portefeuilles in die Hölle.

Die Ursachen für dieses Verhalten sind tief im menschlichen Denken verankert. Evolutionär betrachtet war es für das Überleben wichtiger, Verluste zu vermeiden, als Chancen zu nutzen. Diese Vorsicht hat sich in unserer Psyche festgesetzt und beeinflusst auch heute noch unsere Entscheidungen an der Börse. Die Prospect Theory von Kahneman und Tversky beschreibt, dass Menschen Verluste etwa doppelt so stark gewichten wie Gewinne. Neurowissenschaftliche Studien zeigen zudem, dass bei drohenden Verlusten besonders emotionale Hirnareale aktiviert werden, was rationale Entscheidungen erschwert.

In der Praxis zeigt sich dieses Verhalten darin, dass Anleger verlustreiche Positionen oft zu lange halten und sogar aufstocken, statt sie konsequent zu verkaufen. Gleichzeitig werden Gewinnerpositionen häufig zu früh verkauft, aus Angst, die Gewinne wieder zu verlieren. Das ist ein Verhalten, das als Dispositionseffekt bekannt ist. Das Problem beim Nachkaufen von Verlustpositionen ist, dass dadurch immer mehr Kapital in eine Aktie oder ein Investment gesteckt wird, das sich bereits als Fehlentscheidung erwiesen hat. Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen, wachsen die Verluste exponentiell und können das gesamte Portefeuilles gefährden. Zudem wird Kapital gebunden, das an anderer Stelle gewinnbringender eingesetzt werden könnte.

Um diesen psychologischen Fallen zu entgehen, ist es wichtig, klare Regeln für das Risikomanagement aufzustellen. Das bewusste Setzen und strikte Einhalten von Stoploss-Marken hilft, Verluste zu begrenzen und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden. Stoploss definieren, Stoploss (=Reißleine) konsequent einhalten!

Eine regelmäßige, objektive Überprüfung der eigenen Positionen ist ebenfalls entscheidend, um sich nicht von Hoffnung oder Angst leiten zu lassen. Erfolgreiche Anleger investieren gezielt in Positionen, die sich positiv entwickeln, und lassen Gewinne laufen, statt schwache Positionen künstlich am Leben zu halten.

Letztlich ist Disziplin der Schlüssel: Wer seine eigenen psychologischen Muster kennt und konsequent gegensteuert, erhöht seine Chancen auf langfristigen Börsenerfolg deutlich. Das Aufstocken von Verlustpositionen mag kurzfristig verlockend erscheinen, ist aber langfristig meist ein teurer Fehler.


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