Zurückhaltung an Europas Aktien- und Anleihemärkten
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- SMIKursstand: 8.608,99 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Die globalen Aktien- und Anleihemärkte haben sich seit Mitte Juli des vergangenen Jahres gut entwickelt. Im letzten halben Jahr sind die Anleiherenditen gestiegen; auch die Aktienmärkte verzeichneten kräftige Kursanstiege – wie auch eine Umschichtung in zyklische Werte und Substanztitel. Diese Kursentwicklung stützte sich vor allem auf die besseren Wirtschaftsdaten sowie die Erwartung, dass die neue Trump-Regierung eine wachstumsorientierte Politik einleiten wird, wie Larry Hatheway, Group Head GAM Investment Solutions und Chefökonom beim Asset Manager GAM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Erste Reformschritte seien zwar bereits erfolgt, doch auf Ebene der Gesetzgebung seien mit Blick auf angekündigte Steuersenkungen und -reformen oder allgemeine fiskalpolitische Maßnahmen bisher kaum Fortschritte zu verzeichnen. Am Markt werde daher in zunehmendem Maße bezweifelt, ob die US-Administration die notwendige Mehrheit im Kongress erreichen werde, um die angestrebte Wachstumspolitik realisieren zu können. Zwar hätten die Aktienmärkte ihre Gewinne nicht wieder eingebüßt – es sei aber erkennbar, dass die auf Reflationserwartungen basierenden Marktbewegungen eine Atempause eingelegt hätten, die wohl auch in den nächsten Wochen anhalten werde, heißt es weiter.
„Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich weiterhin auf die Zentralbanken. Im März wird die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Derzeit rechnen die Anleger bis Juni mit einem unveränderten Niveau der US-Leitzinsen. Bis zu ihrer Entscheidung im März wird der Fed jedoch ein weiterer Beschäftigungsbericht vorliegen, der die Mehrheit ihrer Entscheidungsträger zu einer Zinserhöhung im kommenden Meeting bewegen könnte. Die Notenbank hat angedeutet, dass bei jeder Sitzung Entscheidungen möglich sind. Ein starkes Wachstum würde einen geeigneten Zeitpunkt für eine Zinserhöhung bieten. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte die Zinsen dagegen bis Mitte 2017 unverändert lassen und zunächst die Wahlergebnisse in den Niederlanden und Frankreich abwarten. Dank der besseren Wachstums- und Inflationsentwicklung wäre sie anschließend möglicherweise in der Lage, eine allmähliche Drosselung ihres Wertpapierkaufprogramms anzukündigen“, so Hatheway.
Die bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den Niederlanden und Frankreich könnten auch erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben. Die Marktteilnehmer rechneten aktuell nicht damit, dass populistische Parteien außerhalb des traditionellen politischen Spektrums in den Niederlanden oder Frankreich an die Macht gelängen. Angesichts der schlechten Prognosequalität der Umfragen vor dem britischen EU-Referendum oder den US-Wahlen im letzten Jahr sei eine gewisse Besorgnis der Anleger jedoch verständlich. Bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse der europäischen Richtungswahlen dürften sich die Marktteilnehmer daher zurückhaltend verhalten, heißt es weiter.
„Generell gehen wir bei der Ausrichtung unserer Portfolios weiterhin von einer Outperformance von Aktien gegenüber Anleihen aus. In den meisten unserer festverzinslichen Portfolios halten wir eine kurze Durationsposition und konzentrieren uns auf ausgewählte Bereiche des Segments Unternehmensanleihen, darunter hypothekenbesicherte Wertpapiere (sogenannte Mortgage Backed Securities) und nachrangige Schuldtitel von Finanzinstituten. Im Aktienbereich bevorzugen wir nach wie vor die Schwellenländer sowie Value-Anlagestile. Wir halten jedoch allmählich auch nach Chancen in Segmenten mit stabileren Renditen an den globalen Aktienmärkten Ausschau“, so Hatheway.
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