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17:44 Uhr, 22.09.2016

Zinsniveau in der Türkei noch immer wenig investorenfreundlich

Nach Einschätzung der türkischen Notenbank steuert das Land auf ein wirtschaftlich herausforderndes Herbstquartal zu. Angesichts dessen stellt sich das aktuelle Finanzierungsniveau noch als zu hoch heraus.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Der geldpolitische Ausschuss der türkischen Notenbank hat die Leitzinsen teilweise erneut gesenkt. Der Schlüsselzinssatz blieb unverändert bei 7,5 Prozent. Allerdings nahm die Zentralbank den Ausleihungssatz von 8,50 auf 8,25 Prozent und die Liquidity Lending Rate von 10,00  auf 9,75 Prozent zurück. Auf die Senkungen hatten die Notenbank bei ihrer letzten Sitzung hingewiesen, insofern waren die Schritte am Markt erwartet worden. Seit Jahresbeginn ist der Satz, zu dem die Geschäftsbanken am gleichen Tag Gelder bei der Zentralbank aufnehmen, bereits um insgesamt 225 Basispunkte gefallen.

Nach Einschätzung der Notenbank steuert das Land auf ein wirtschaftlich herausforderndes Herbstquartal zu. Nach einem Wirtschaftswachstum von annualisiert 3,1 Prozent im zweiten Quartal rechnen die Experten der HSBC für das dritte Jahresviertel mit einem BIP-Plus von nur noch 1,5 Prozent. Wie bereits in den vorherigen Quartalen dürften die unterdurchschnittlichen Investitionen der Unternehmen sowie der schwache Außenhandel belasten. Lediglich der private Konsum erweist sich derzeit trotz steigender Arbeitslosigkeit als robuste Konjunkturstütze.

Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten stellt sich das aktuelle Finanzierungsniveau nach Einschätzung der Notenbank noch als zu hoch heraus. Dabei ist der durchschnittliche Finanzierungssatz bei der Zentralbank von 9,1 Prozent im Februar inzwischen auf 7,9 Prozent gesunken. Nach Einschätzung der HSBC strebt die Zentralbank hierbei einen Satz von 7,5 Prozent an. Aus diesen Gründen dürfte der Zinssenkungszyklus in der Türkei noch längst nicht abgeschlossen sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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