Kommentar
07:43 Uhr, 10.07.2017

Steigen die Zinsen weiter an? Argumente pro und kontra.

Was spricht für und was spricht gegen steigende Zinsen? Ein paar Argumente vor allem aus den USA, kurz und prägnant

Zinsen – der “Bear Case”

1) Idiosynkratische Faktoren wie Telecom und Pharma anders als von Yellen behauptet nicht schuld an schwacher Inflation.

Credit Suisse: “..shelter, one of the largest (18 % of core PCE) and most stable components of core inflation, has appeared to roll over in recent months. Housing prices have been steadily accelerating since the crisis, but recently, many of the fundamental drivers identified in our shelter inflation model – housing price growth, rental vacancy rates, and mortgage delinquencies – have either peaked or slowed significantly. While we do not expect housing inflation to collapse anytime soon, the consistent boost to core PCE from this category has likely already begun to fade ... Auto prices, in particular, have deteriorated and weak fundamentals in this sector suggest a strong rebound is unlikely. Used auto supply has been steadily increasing, putting downward pressure on prices and new sales. At the same time, auto credit has been tightening amid an uptick in delinquency rates.

2) Big Data & AI drücken durchschnittliches Fracking-Breakeven unter $45/Barrel, Werte kleiner $40 werden schon jetzt realisiert - Ölpreis-Risiko ex kriegerische Auseinandersetzung liegt an der Unterseite.

3) China übergeordneten weiter im Straffungs-Zyklus, Rohstoffpreise nach oben gedeckelt.

4) Langfristig kein Zusammenhang zwischen Fed-Assets und Rendite.

Zinsen – der “Bull Case”

1) Term Premium für 10-jährige Papiere bei rund -0,17 %, mittlerer Wert seit 07 bei rund 1 %, Trump-Kontraktion bei 0,8 % (von -0,6 % auf +0,2 %). Theoretischer Spielraum bei bis zu 80 Basispunkten.

2) Wachstum beschleunigt sich, Q2-GDP laut GDPNow bei 2,7 %.

3) Fed hat aus 2004-2008 gelernt, favorisiert "Financial Conditions" über Inflation, interpretiert niedrige Inflation als Angebots-Problem.

Wenn Sie sich für Makrothemen mit Fokus USA interessieren sind Sie bei mir genau richtig. Ich lebe in den Vereinigten Staaten und beobachte dort sehr genau die Börsen-Szene.
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1 Kommentar

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  • Newton1642
    Newton1642

    Die Zinskurve wird invertieren. Es handelt sich in den USA eindeutig um ein Nachfrageproblem. Es besteht in weiten Teilen ein Überangebot. Den Trickle-Down-Effekt gibt es nicht, und das Saysche Theorem gilt nicht und galt auch nie.

    23:25 Uhr, 13.07.2017

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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