Fundamentale Nachricht
13:30 Uhr, 10.07.2017

Zinn: Große Preissprünge sind nicht zu erwarten

Der größte chinesische Zinnproduzent hat von der Regierung die Genehmigung von höheren Zinnexporten erhalten. Dies dürfte in den nächsten Monaten zu höheren chinesischen Zinnexporten beitragen. Die angespannte Lage auf dem Zinnmarkt könnte sich daher entspannen.

Chicago London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Zinnpreis stieg Mitte vergangener Woche bis an die Marke von 20.500 US-Dollar je Tonne, konnte die Schwelle aber nicht knacken. Nach einem zwischenzeitlichen Rückfall unter die Unterstützungsmarke von 20.000 Dollar handelt das Metall zu Beginn der neuen Woche bei 20.045 US-Dollar je Tonne und damit leicht fester.

Das indonesische Handelsministerium hatte vergangene Woche von überraschend niedrigen Zinnexporten berichtet. Indonesien hat demnach im Juni nur 4.000 Tonnen Zinn exportiert. Dies entsprach nur gut der Hälfte der Vorjahresmenge und das geringste Exportvolumen seit elf Monaten, berichteten Analysten der Commerzbank. Im ersten Halbjahr lagen die Zinnexporte mit 35.500 Tonnen aber knapp 20 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Dies ist jedoch nicht genug, den globalen Zinnmarkt ausreichend zu versorgen“, konstatierten die Frankfurter Rohstoffexperten. Das International Tin Research Institute erwartet für dieses Jahr entsprechend Angebotsdefizite von 10.000 Tonnen.

Die anhaltend fallenden Zinnvorräte in den LME-Lagerhäusern deuten zudem auf eine robuste Nachfrage nach Zinn hin. Die Lage könnte sich laut Commerzbank entspannen, denn vor kurzem hat der größte chinesische Zinnproduzent Yunnan Tin Co. von der Regierung die Genehmigung von höheren Zinnexporten erhalten. Dies dürfte in den nächsten Monaten zu höheren chinesischen Zinnexporten beitragen. Große Preissprünge von Zinn seien schon deshalb nicht zu erwarten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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