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12:56 Uhr, 13.07.2021

ZINN: Der Boom im Schatten von Silber & Kupfer

Der Nachfrageboom jazzt die Preise immer weiter nach oben, wie es scheint. „Für Maschinenlager und Konservendosen, aber auch zum Löten von Halbleiterschaltkreisen ist Zinn als Legierungsbestandteil moderner Industriegüter unverzichtbar“, erklärten Experten der Postbank den Boom.

Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Der Zinnpreis ist in diesem Jahr im Gleichzug mit Kupfer und vielen anderen Industriemetallen massiv gestiegen. Zuletzt notierte die Tonne Zinn mit 33.500 US-Dollar nur hauchdünn unter dem im Juni erreichten Zehn-Jahres-Hoch. Die Verschnaufpause bei Industriemetallen hat nicht lange gehalten - heute kletterte der Preis um rund 435 Dollar, ein Plus von 1,3 Prozent. Im Vergleich zu Jahresbeginn hat sich die Notiz um fast 60 Prozent verteuert, auf Jahressicht sind es aktuell rund 92 Prozent.

Der Nachfrageboom jazzt die Preise immer weiter nach oben, wie es scheint. „Für Maschinenlager und Konservendosen, aber auch zum Löten von Halbleiterschaltkreisen ist Zinn als Legierungsbestandteil moderner Industriegüter unverzichtbar“, schreibt Michael Blumenthal, Kapitalmarktstratege bei der Postbank.

Während der Bedarf im Zuge der wirtschaftlichen Erholung zunimmt, zeigt sich das Angebot laut dem Bericht von Blumenthal wechselhaft. Indonesien, der weltweit größte Zinnexporteur, verzeichnete in diesem Jahr bis Ende Mai einen Exportrückgang von drei Prozent gegenüber dem pandemiebedingt ohnehin schon schwachen Vorjahreszeitraum. In Chinas wichtigster Zinnregion, der Provinz Yunnan, kam es zudem zwischenzeitlich zu Produktionseinschränkungen.

Experten rechneten für 2021 mit einem globalen Defizit von 10.200 Tonnen, so Blumenthal. „Auch danach könnte die Nachfrage nach Zinn, einem der Hauptnutznießer der sogenannten vierten industriellen Revolution, hoch bleiben und die Preise strukturell stützen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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