ZEW-Konjunkturerwartungen brechen ein
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Die Stimmung der Finanzexperten hat sich deutlich eingetrübt. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilte, sind die ZEW-Konjunturerwartungen für Juli 2006 massiv von 37,8 Punkten im Vormonat auf 15,1 Punkte eingebrochen. Die Volkswirte hatten durchschnittlich nur mit einem Rückgang auf 33,5 bis 35,0 Punkte gerechnet. Zudem liegt der Index damit jetzt weit unter seinem historischen Mittelwert von 35,2 Punkten.
Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland sei derzeit erheblichen Risiken ausgesetzt. Sie werde insbesondere von dem rapide angestiegenen Ölpreis belastet. Zudem dürfte der Export in den kommenden sechs Monaten durch ein sich abschwächendes Wachstum der US-amerikanischen Wirtschaft bei einem starken Euro in Mitleidenschaft gezogen werden, teilte das ZEW mit. Dass die Binnennachfrage diese dämpfenden Wirkungen auf die Konjunktur auffangen kann, sei angesichts der bevorstehenden steuerlichen Belastungen der Bürger ab Januar 2007 unwahrscheinlich.
"Der erneute Rückgang des Indikators ist ein deutliches Zeichen, dass die bisherige Reformpolitik den Erwartungen nicht gerecht werden konnte. Insgesamt werden die Bürger mit neuen Belastungen konfrontiert, ohne dass Reformerfolge erkennbar sind, geschweige denn umgesetzt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die mangelnde Reformfähigkeit der Regierung nicht nachhaltig auf das Investitionsklima auswirkt", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.
Nach einer sehr günstigen Entwicklung der Industrieproduktion bewerten die befragten Finanzmarktexperten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland auch in diesem Monat besser. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage erhöhte sich von 11,9 Punkten im Juni auf aktuell 23,3 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich im Juli ebenfalls deutlich verschlechtert. Der Euro-Indikator verlor 19,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 18,1 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich hingegen um 10,4 Punkte auf 25,9 Punkte.
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